17.08.2017

Hilfe zur Selbsthilfe für Unternehmen in der Krise

Der kluge Unternehmer baut vor. Doch wann genau ist der richtige Zeitpunkt gekommen, sich für eine Krise vorzubereiten? Eine Initiative will hier mit frühzeitiger Beratung, Tipps und Hinweisen Unternehmen für den Eventualfall vorbereiten und Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Checken Sie jetzt die Krisenfestigkeit Ihres Unternehmens online!

Ein Unternehmen in der Krise: Hilfe zur Selbsthilfe

Initiative für starke Unternehmer

Anonym, fachkundig und kollegial will die neue „Initiative für starke Unternehmer in Krisen“ Unternehmer unterstützen. Gegründet wurde sie ehrenamtlich von Unternehmern, Medien und Beratern. Auf der Internetseite www.starker-unternehmer.de können Unternehmer jetzt die eigene Lage im Rahmen eines Online-Selbstchecks prüfen. Zudem erhalten sie in persönlichen Gesprächen erste Handlungsempfehlungen.

Unterstützung vom BDS für Hilfe zur Selbsthilfe

Der Bund der Selbständigen (BDS) Bayern unterstützt die Initiative als Einstieg in ein umfassendes Beratungsangebot in diesem Bereich.

„Mit dem Aufbau eines eigenen Beraterpools werden wir den Service für unsere Mitglieder weiter ausbauen. Unsere Zielsetzung ist eine einfache solidarische Hilfestellung in Zeiten, in denen unsere Mitglieder jede Hilfe gebrauchen können.“ Das kündigt Michael Forster, Hauptgeschäftsführer des BDS Bayern, an.

Diese Angebote bietet die Initiative:

  • Online-Selbstcheck für Unternehmer zur Einschätzung der individuellen Unternehmenssituation mit ausführlicher Bewertung und praxisnahen Handlungsempfehlungen
  • zahlreiche nützliche Erfahrungsberichte, Studien und weitergehende Informationen für Geschäftsführer und Sanierer über Risiken, Prävention und Krisenbewältigung
  • kostenlose telefonische Erstberatung mit dem Ziel, den Unternehmer in seiner Handlungsfähigkeit zu unterstützen.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Unser Angebot versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe“. Das betont Prof. Hans Haarmeyer, Vorstand des Deutschen Instituts für angewandtes Insolvenzrecht e.V. (DIAI) und Urheber der Initiative. „Deshalb möchten wir uns bewusst mit bestehenden Organisationen rund um mittelständische Unternehmen vernetzen,“ sagt Haarmeyer.

Das Internetportal www.starke-unternehmer.de trete nicht in den Wettbewerb zu bestehenden Institutionen. Es ziele ausschließlich darauf, allen Unternehmern in Krisen zusätzliche Handlungsoptionen anzubieten.

Keine wirtschaftlichen Interessen

Neben dem DIAI hat die Initiative folgende Partner: den langjährigen Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, den FDP-Parteivorsitzenden Christian Lindner, den Bundesverband ESUG und Sanierung Deutschland e.V. (BV ESUG), den Haftpflichtverband der Deutschen Industrie VVaG (HDI), den Verband der Vereine „Creditreform“ sowie mehrere Hochschulen.

Die gemeinnützige Initiative verfolgt keinerlei wirtschaftliche Interessen. Ihr Ziel ist es lediglich, Krisen von kleinen und mittelständischen Unternehmen frühzeitig durch kompetente Beratung abzuwenden.

Pensionszusagen an Gesellschafter und Geschäftsführer

Tatsächlich gehört es schon immer zu den wichtigen Aufgaben von Unternehmern, für eventuelle Krisenfälle frühzeitig vorzusorgen. Hier spielen in einer GmbH Pensionszusagen an Gesellschafter und Geschäftsführer eine wichtige Rolle. Es sind angemessene Pensionsrückstellungen zu berücksichtigen. Dies wiederum beeinflusst den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft.

Gegenstand von Betriebsprüfungen

Die Höhe der Pensionsrückstellungen ist daher häufig Gegenstand von Betriebsprüfungen, weiß „GmbH-Brief AKTUELL“ (11/2017 August). Problematisch und risikoträchtig seien insbesondere die Fälle, in denen der Geschäftsführer altersbedingt seine Tätigkeit reduziert und gleichlaufend das Gehalt herabsetzt. Oder wenn krisenbedingt die Vergütung des Geschäftsführers herabgesetzt wird.

Wie die Rechtslage aus Sicht des Bundesfinanzhofs zu beurteilen ist und was für die Betriebsprüfung hier zu beachten ist, dazu alles Wichtige im Newsletter für Finanzsicherheit „GmbH-Brief AKTUELL“.

Autor*in: Franz Höllriegel