26.05.2017

EU sucht Geschäftsideen mit sozialer Innovation

EU-Kommission startet Social CHAlleNGEs Innovations Platform. Soziale Verantwortung ist kein Selbstläufer. Sie muss erlernt werden. Zu ihr muss man sich bekennen. Sie muss man erarbeiten. Doch wie, womit? Hier tut sich ein weites Feld für innovative Unternehmen auf. Wer hat die beste Idee? Eine EU-Initiative startet einen Wettbewerb zu dieser Frage.

Ideen

Social CHANGE

„Social CHAlleNGEs Innovations Platform“ – so der Name der brandneuen Initiative. Letzte Woche hat sie die Europäische Kommission in Berlin gestartet. Ihr Zweck: soziale Herausforderungen mit den besten innovativen Lösungen aus der unternehmerischen Welt zusammenführen. Unternehmer mit Geschäftsideen für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderung können dafür EU-Zuschüsse erhalten.

Wachsende Bewegung bürgerschaftlicher Initiativen

Eine stetig wachsende Bewegung bürgerschaftlicher Initiativen widme sich sozialen Innovationen. Diese Bewegung politischer Entscheidungsträger auf verschiedenen Ebenen in Europa will die Kommission als wichtigen Weg erkannt haben, um die zunehmend komplexen sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Gesellschaften bewältigen zu helfen. Das unternehmerische Potenzial für soziale Innovationen, d.h. für neue Wege, um auf die Herausforderungen Europas zu reagieren, bleibe jedoch bislang weitgehend unerschlossen.

Online-Ökosystem für Interaktion zwischen sozialen Innovatoren

Die Plattform soll das ändern. Mit ihr will die Kommission ein Online-Ökosystem entwerfen, schaffen und ermöglichen, das die Interaktion zwischen sozialen Innovatoren und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fördert. Sie soll somit dazu beitragen, nachhaltige und marktfähige Innovationen mit klaren sozialen Auswirkungen zu entwickeln und umzusetzen.

Fast 2,5 Millionen Euro

Die Social Challenges Innovation Platform bietet:

  • Eine Go-to-Plattform mit intelligenter Umgebung;
  • 27 Herausforderungen, deren Bewältigung von einem EU-Fördermechanismus unterstützt und gefördert wird;
  • 81 ausgewählte Lösungsanbieter (max. 3 pro Herausforderung);
  • 2.430.000 Euro Zuschuss, 30.000 Euro pro ausgewähltem Lösungsanbieter.

Lösung für ein soziales Bedürfnis gesucht

Unternehmen, die eine Lösung für ein soziales Bedürfnis oder eine gesellschaftliche Herausforderung suchen, sind ebenso zum Mitmachen eingeladen wie solche mit einer soliden Lösung mit klaren wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen.

Unterstützung geboten

Die EU will solche Unternehmen auf verschiedene Art und Weise unterstützen:

  • europäische Stakeholder bei der Definition und Priorisierung sozialer und gesellschaftlicher Herausforderungen,
  • durch Förderung einer breiten Beteiligung von sozialen Innovatoren, sozialen Unternehmern, Startups und KMU, um konkrete Lösungen für diese Bedürfnisse zu identifizieren, zu entwickeln und zu prüfen,
  • durch Zuschüsse, die sich auf die Umsetzung von Herausforderungen in praktische und marktfähige Lösungen konzentrieren.

Kontakt

Anfragen beantwortet das Team des Besucherzentrums „Erlebnis Europa“

per E-Mail:  frage@erlebnis-europa.eu

oder telefonisch unter: (030) 2280 2900.

Soziale Verantwortung von Unternehmen

Eine Herausforderung für die soziale Verantwortung von Unternehmen kann beispielsweise der Einsatz von Honorarkräften, kleinen Selbstständigen oder Subunternehmern anstelle von sozialversicherungspflichtig Angestellten darstellen. Insbesondere wer dauerhaft oder wiederholt solche Kräfte einsetzt, riskiert einem Bericht von „Lohn- & Gehaltsprofi AKTUELL“ zufolge (Sonderausgabe 7/2017, „Selbständigkeit in Fallstudien“), dass die Einordnung der Tätigkeit als „selbstständig“ einer rechtlichen Würdigung durch die Sozialversicherungsträger und der Gerichte nicht standhält. Was zu beachten ist, damit sie es doch tut, steht in dem Newsletter „für betriebsprüfungssichere Abrechnung und Vermeidung von Nachzahlungen“.

Autor*in: Franz Höllriegel