10.12.2024

Hier gibt es Fördermittel für Ihre Umweltprojekte

Das Bundesumweltministerium bietet immer wieder neue Förderchancen für Umwelt-, Klima- und Artenschutz. Aktuelle Beispiele sind die Programme „Reparieren statt Wegwerfen“ und das neue Artenhilfsprogramm. Doch gibt es noch sehr viel mehr finanzielle Programme, mit denen Unternehmen und Organisationen ihre Umweltprojekte zum Teil finanzieren können. Aber wie finden sich die passenden Förderprogramme und die Fördermittelgeber?

Umweltprojekte

Wer in den Umwelt- und Klimaschutz investiert, muss dafür Geld in die Hand nehmen. In vielen Fällen gibt es aber staatliche Fördermittel, mit denen sich die Kosten teilweise finanzieren lassen. Beliebt sind nicht rückzahlbare Zuschüsse. Aber auch Förderdarlehen und Beratungsförderungen können Unternehmen und Organisationen bei der Finanzierung ihrer Projekte wirksam entlasten.

Zuschüsse für Umweltprojekte

Beliebt bei mittelständischen Unternehmen sind Förderungen in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen, da diese unmittelbar die Kosten für ein Umweltprojekt reduzieren.

  • Ein solcher Zuschussgeber ist die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die für viele Themen aus dem Bereich Umwelt- und Naturschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien Zuschüsse vergibt. Ebenso wird ein Umweltpreis vergeben. Antragsteller haben eine Chance auf Förderung, wenn sie „innovativ, modellhaft und lösungsorientiert“ sind. Neben der Nichtrückzahlbarkeit ist auch die Kombinierbarkeit ein Vorteil: Das DBU-Förderprogramm kann zusätzlich zu staatlichen Förderprogrammen genutzt werden, während sich staatliche Förderungen oft gegenseitig ausschließen (dbu.de).
  • Ansonsten sind Zuschüsse häufig im gemeinnützigen Bereich zu finden. So fördert das neue Programm „Reparieren statt Wegwerfen“ des Bundesumweltministeriums Repaircafes und ähnliche Initiativen. Für die Anschaffung neuer Maschinen, Werkzeuge oder Ausstattung gibt es bis zu 3.000 Euro. Ein Förderportal ermöglicht eine vereinfachte Antragstellung (https://t1p.de/knzid).
  • In manchen Fällen wird nicht das Vorhaben als solches, sondern die Planung im Vorfeld bezuschusst. Dazu gehört z.B. das neue Nationale Artenhilfsprogramm, das nicht nur Vereine und Verbände, sondern auch Kommunen nutzen können (bfn.de/foerderprogramm-nahp). Beispiele dafür sind Machbarkeitsstudien oder Gutachten zur Wirkung von Projekten.

Häufig enthalten auch Förderprogramme mit Förderdarlehen als Teilkomponente einen Zuschuss. Dieser nennt sich z.B. Tilgungszuschuss: Wenn ein Unternehmen oder eine Organisation einen großen Teil des Förderdarlehens zurückgezahlt hat, erlässt der Fördermittelgeber eine oder mehrere Raten.

Förderdarlehen: rückzahlbar, aber günstiger als der Finanzmarkt

Die meisten Förderprogramme bieten rückzahlbare Förderdarlehen und werden bei Finanzierungsinstituten – also bei Banken – beantragt. Die Förderung besteht dabei in den besonders günstigen Bedingungen des Darlehensvertrags:

  • Die Zinsen sind gegenüber dem Marktzins vergünstigt.
  • Förderempfänger erhalten mehr Zeit für die Rückzahlung (z.B. beginnt die Rückzahlung oft erst nach zwei Jahren).
  • Förderdarlehen sind auch darüber hinaus eine interessante Variante für Unternehmen und Organisationen mit geringer Bonität: Die Fördermittelgeber übernehmen gegenüber der Hausbank eine Bürgschaft, falls die Antragsteller das Förderdarlehen nicht zurückzahlen können.

Ein wichtiges Prinzip bei den meisten Förderprogrammen ist, dass ein Projekt erst nach Eingang eines Bewilligungsbescheids begonnen werden darf. Muss aus sachlichen Gründen früher angefangen werden, ist hier Kontakt mit dem Fördermittelgeber aufzunehmen und zu erfragen, ob dies akzeptiert wird.

Tipp: Beratungsförderung in Anspruch nehmen

Häufig macht es Sinn, ein Umweltprojekt so zu planen, dass es auch förderfähig ist. Doch welches Förderprogramm und welcher Fördermittelgeber macht am meisten Sinn? Damit Unternehmen und Organisationen zum Thema Förderung, aber auch zu fachlichen Themen eine Beratung in Anspruch nehmen können, vergibt z.B. das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Beratungsförderungen. Wie die meisten Zuschussförderungen wird mit der Förderung nur ein Teil der Kosten abgedeckt (in diesem Beispiel 80 % der Beratungskosten).

Wo finden Interessenten Fördermittelgeber?

Die Antragstellung erfolgt bei reinen Zuschüssen meist direkt über den Fördermittelgeber. Bei Förderdarlehen mit Zuschussanteilen wird der Zuschuss häufig über das Finanzierungsinstitut (z.B. die Hausbank) ausgereicht. Grundsätzlich ist die Hausbank eine der ersten Adressen, wenn es um Förderprojekte geht. Da diese sich im Schwerpunkt mit klassischen Finanzierungsprojekten und damit verbunden mit Innovations- und Liquiditätsförderungen beschäftigen, lohnt es sich auch, selbst nach Förderprogrammen zu recherchieren, z.B. über die Förderdatenbank (www.foerderdatenbank.de). Ein großer Fördermittelgeber für Umweltförderung ist das Bundesumweltministerium (www.bmuv.de/foerderung/foerdermoeglichkeiten), das eine Suchfunktion für Fördermöglichkeiten bietet. Ebenso ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine gute Adresse für eine Recherche. Bei KfW-Angeboten lohnt es sich, parallel die Fördermittelinstitute der Bundesländer (zu finden unter www.investitionsbank.info) zu kontaktieren. Der Grund: Diese haben oft Programme der KfW im Angebot, vergünstigen aber die Konditionen noch etwas.

Tipp

Die Ernüchterung bei Unternehmen, die Förderprogramme genutzt haben, kommt oft ganz zum Schluss: Die Fördermittelgeber verlangen detaillierte Verwendungsnachweise und prüfen penibel, ob die vergebenen Mittel auch so wie vorgeschrieben eingesetzt wurden. Dies kann z.B. heißen, dass der geförderte Einsatz einer IT-Beratung im Rahmen eines Umweltprogramms nur von Personen oder Dienstleistern mit genau vorgegebenen Qualifikationen möglich ist. Fehlen solche Nachweise, muss der entsprechende Anteil der Förderung wieder zurückgezahlt werden. Deshalb gilt: Stets auch das „Kleingedruckte“ lesen, Vorgaben stets ernst nehmen und bereits während des Projekts alle erforderlichen Unterlagen sammeln.

 

Autor*in: Martin Buttenmüller