DIN EN ISO 9001/A1 offiziell veröffentlicht
Der Anfang 2024 von der ISO erarbeitete Nachtrag zur ISO 9001, das Amendment 1 zur ISO 9001, wurde nun ebenfalls durch das europäische wie auch deutsche Normungsgremium übernommen. Die deutsche Fassung DIN EN ISO 9001/A1 wurde im November publiziert und ist daher für alle Unternehmen verbindliche Anforderung im Zertifizierungsverfahren.
Hintergrund der Änderung
Mit der „ISO London Declaration of Climate Change“, der sogenannten Londoner Erklärung, haben sich die Mitgliedsorganisationen im Februar 2024 verpflichtet, den Klimawandel zu bekämpfen. Nun wurde die deutsche Fassung der Amendments veröffentlicht.
Davon betroffen sind 31 ISO-Managementsystemnormen, so auch die ISO 9001.
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Ziel: Klimawandel soll ins Bewusstsein der Organisation einfließen
Die grundlegende Zielsetzung von Abschnitt 4 der Norm bleibt unverändert, da dieser bereits verlangt, dass Organisationen interne und externe Faktoren berücksichtigen müssen, die die Wirksamkeit ihres Managementsystems beeinflussen können.
Durch die neuen Regelungen soll jedoch sichergestellt werden, dass der Klimawandel fest im Bewusstsein der Organisation verankert wird und als bedeutender externer Faktor bei der Planung und Umsetzung des Qualitätsmanagementsystems Berücksichtigung findet.
Diese Änderung verpflichtet eine Organisation jedoch nicht dazu, Maßnahmen zum Klimawandel zu ergreifen, es sei denn, der Klimawandel wurde als wichtiger Faktor für die Erreichung der Ziele des QMS identifiziert.
Objektive Anforderung an Auditoren
Der Klimawandel ist ein grundsätzlich kontrovers diskutiertes Thema. Auditoren sollen daher bei der Bewertung von Klimafragen neutral und objektiv bleiben und keine persönlichen Meinungen dazu äußern.
Ihre Aufgabe ist es lediglich zu prüfen, ob die Organisation festgelegt hat, inwiefern der Klimawandel für ihr QMS und dessen Ziele wichtig ist und, falls ja, wie dieser Aspekt berücksichtigt wird.
Die Bedeutung dieser Themen kann stark variieren, abhängig von der Größe, der Branche, den angebotenen Produkten und Dienstleistungen, der Position in der Lieferkette, der geografischen Lage und anderen möglichen Faktoren.
Beispiele dafür sind Energieabrechnungen mit Angaben zum Anteil erneuerbarer Energien, Informationen zu CO2-Gutschriften, der Ersatz von Rohstoffen oder Ökodesign-Ansätze zur Reduzierung von Klimabelastungen.