21.10.2024

Schutz vor CEO Fraud: Warum Schulungen unverzichtbar sind

CEO Fraud, auch bekannt als CEO-Betrug oder Business E-Mail Compromise (BEC), ist eine der perfidesten Methoden des Cyberbetrugs, die Unternehmen aller Größen und Branchen treffen kann. Dabei geben sich Kriminelle als hochrangige Führungskräfte aus und verleiten Mitarbeitende dazu, vertrauliche Informationen preiszugeben oder Geldtransfers durchzuführen. Erfahren Sie, wie gezielte Awareness-Schulungen Unternehmen vor CEO Fraud schützen können.

Beitragsbild Schutz vor CEO Fraud

CEO Fraud: Was ist das eigentlich?

CEO Fraud ist eine Form des Cyberangriffs, bei der Betrüger die Identität von CEOs oder anderen Führungskräften annehmen, um Mitarbeitende zu täuschen. Dabei nutzen Angreifende die menschliche Eigenschaft „Respekt vor Autorität“ gezielt aus. Typischerweise verwenden sie gefälschte E-Mails oder sogar Telefon- und Video-Anrufe, um dringende Anweisungen zu erteilen. Ziel ist es oft, große Geldsummen zu erbeuten oder sensible Informationen zu stehlen. Die Kriminellen wenden sich gezielt an Entscheidungsträger oder Personen, die befugt sind, Überweisungen auszuführen oder bei denen sie die Kenntnisse von Betriebsinterna vermuten.

Das kann beispielsweise so aussehen:

Am Freitagnachmittag erhält eine Mitarbeiterin der Buchhaltung folgenden Anruf: „Hallo, hier ist die Assistenz der Geschäftsführung. Wie gut, dass ich Sie noch erreiche. Auf Sie ist immer Verlass! Das wusste ich doch, deswegen habe ich direkt Sie angerufen. Unsere Geschäftsführung benötigt noch dringend die Zahlung einer offenen Rechnung. Das muss unbedingt noch vor dem Wochenende passieren. Können Sie das bitte veranlassen?“

Das Opfer wird hier zugleich umschmeichelt, mit einer Autorität konfrontiert und unter Druck gesetzt – hier einen kühlen Kopf zu bewahren, fällt vielen schwer.

CEO Fraud kann finanzielle Verluste und erhebliche Reputationsschäden verursachen. Besonders bei Unternehmen, die mehrere Standorte oder komplexe Unternehmensstrukturen haben, sind präventive Maßnahmen und Prozesse nötig.

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Der Schlüssel zur Prävention von CEO Fraud: Awareness-Schulungen für Mitarbeitende

Eine der effektivsten Strategien zur Abwehr von CEO Fraud sind Schulungen für Mitarbeitende. Denn nur wer weiß, wie die Täter agieren, kann sich davor schützen. Schulungen sollten ein Bewusstsein für die Gefahren durch CEDO Fraud schaffen und möglichst realistische Szenarien und Fallbeispiele enthalten, um die Vorgehensweise der Betrüger zu verdeutlichen. Die folgenden Inhalte sollten dabei berücksichtigt werden:

Verdächtige E-Mails identifizieren

Es ist essenziell, dass Mitarbeitende lernen, verdächtige E-Mails zu identifizieren. Dazu gehören Anzeichen wie ungewöhnliche Dringlichkeit, untypische Sprachmuster oder unübliche Absenderadressen.

Anweisungen verifizieren

Eine klare Unternehmensrichtlinie zur Verifizierung von Anweisungen ist notwendig. Schulungen sollten betonen, dass Mitarbeitende bei ungewöhnlichen oder dringenden Anfragen immer eine zweite Bestätigung einholen müssen – idealerweise durch direkte Kontaktaufnahme mit der Führungskraft bzw. mit der vermeintlichen Absendeperson.

Umgang mit sensiblen Informationen

CEO Fraud zielt neben finanzieller Bereicherung auch auf das Abfischen sensibler Daten. Mitarbeitende sollten sensibilisiert werden, vertrauliche Informationen nie ohne entsprechende Sicherheitsüberprüfungen weiterzugeben. Schulungen müssen verdeutlichen, wie wichtig der Schutz sensibler Daten und Geschäftsgeheimnisse ist.

Technische Sicherheitsmaßnahmen

Da ein Großteil der Informationswerte vieler Organisationen aus IT-Systemen besteht oder sich auf IT-Systemen befindet, ist deren technische Absicherung unverzichtbar. Neben den Verhaltensweisen der Mitarbeitenden sollten Schulungen also auch technische Aspekte wie die Nutzung von Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Passwortmanagern beinhalten. Wichtig ist hierbei, dass mitarbeitende technische Schutzmaßnahmen sowohl kennen als auch deren Relevanz verstehen sollten. Haben Mitarbeitende kein Verständnis für eingeführte technische Maßnahmen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie umgangen werden.

Fallbeispiele und praktische Übungen

Praktische Übungen und reale Szenarien sind effektive Methoden, um das Gelernte zu verankern. Durch Simulationen von CEO-Fraud-Angriffen können Mitarbeitende ihr Wissen anwenden. Das kann in Form von kleinen Praxisfällen, interaktiven Szenarios, die durch Entscheidungsbäume realisiert werden oder kleine Microlearning-Nuggets umgesetzt werden.

Regelmäßige Auffrischungen

Da Cyberkriminelle ihre Methoden ständig weiterentwickeln, sollten Schulungen regelmäßig aktualisiert und wiederholt werden. Kontinuierliche Weiterbildung stellt sicher, dass Mitarbeitende stets auf dem neuesten Stand der Bedrohungslage sind und entsprechend reagieren können. Hierfür eignen sich kurze knackige Trainingseinheiten, die leicht in den beruflichen Alltag integriert werden können. Sie sind effektiver als seltene, aber lange Trainings bzw. als ideale Ergänzung zu Grundlagenschulungen zu sehen.

Fazit: Die beste Prävention gegen CEO Fraud sind gut geschulte Mitarbeitende

CEO Fraud stellt eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen dar. Durch gezielte und regelmäßige Schulungen können Unternehmen ihre Mitarbeitenden befähigen, potenzielle Betrugsversuche frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren. Ein gut informiertes Team mit wirksamen Verteidigungsstrategien ist die beste Verteidigung gegen die perfiden Methoden der Cyberkriminellen.

Autor*in: WEKA Redaktion