VDI 2700 regelt die Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen
VDI 2700, die Richtlinie 2700 des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), regelt die betriebssichere Handhabung von Ladung auf Straßenfahrzeugen. Die VDI 2700 ist kein Gesetz, aber eine allgemein anerkannte Regel der Technik i.S.d. § 22 Abs. 1 Satz 2 StVO. Am 1. September ist die Richtlinie VDI 2700 in neuer Fassung in Kraft getreten.
Am 1. September ist die Richtlinie VDI 2700 in neuer Fassung in Kraft getreten, ohne Übergangsfrist. Die Änderungen in den Vorgaben des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) zur Ladungssicherung betreffen vor allem Fahrzeugtransporte.
Anlass für die Überarbeitung war die Tatsache, dass Pkw mit Elektroantrieben deutlich schwerer sind als herkömmliche Verbrennerfahrzeuge. Laut VDI haben die Ingenieure deshalb überprüft, welche Belastungen die höhere Masse zusätzlich auf Transportmittel und Sicherungssysteme ausübt. Diese Aktualisierung der Richtlinien schließt mit detaillierten technischen Vorgaben vorhandene Lücken und stellt den neuen Stand der Technik dar.
Die VDI 2700
Die VDI 2700 trifft die grundsätzlichen Aussagen über die Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen. Ausdrücklich sind gleichwertige oder bessere Ladungssicherungen durchaus zulässig. Hintergrund ist die mannigfaltige Auswahl an Sicherungsmöglichkeiten.
Sehr deutlich wird darauf hingewiesen, dass verantwortliche Personen besonders zu qualifizieren sind. Ebenso haben befähigte Personen Sicherungsmittel einmal jährlich zu prüfen. An diese Prüfung werden leider keine besonders hohen Ansprüche gestellt. Eine Sichtprüfung ist ausreichend.
Unter die Richtlinie lassen sich alle Fahrzeuge subsumieren, die der DIN 70010 unterliegen. Hierbei handelt es sich um Kraftfahrzeuge, Fahrzeugkombinationen und Anhänger. Sowohl das Wissen über die elementaren Regeln als auch über die physikalischen Eigenschaften der Ladungssicherung auf Straßenfahrzeugen in einer dynamischen Betrachtungsweise sind eine wesentliche Grundlage.
Die VDI 2700 unterscheidet drei Verfahren der Ladungssicherung
Formschluss, Kraftschluss und kombinierte Sicherung sind die drei Varianten von Ladungssicherungsverfahren nach der VDI 2700:
- Unter Formschluss wird das Abstützen der Ladung gegen Stirn- und Bordwände bzw. Rungen verstanden. (Abschnitt 2.3)
- Zu den kraftschlüssigen Ladungssicherungsverfahren gehören das Niederzurren durch Zurrgurte, Zurrdrahtseile und Zurrketten sowie die Unterstützung durch reibwerterhöhende Hilfsmittel oder durch geeignete Oberflächenbeschaffenheit der Fahrzeugböden. (Abschnitt 2.4)
- Form- und kraftschlüssige Sicherungsmethoden können zum Erreichen der erforderlichen Sicherungskräfte kombiniert angewendet werden. (Abschnitt 2.5)
Aussagen über Langgut, flächiges Gut, Güter in Rollenform, Einzelgüter, Ladungssicherung von Stückgütern, Fahrzeuge auf Autotransportern, austauschbare Ladungsgüter und ihre Ladung, Schüttgüter und Getränketransporte sind stets im engen Kontext mit weiteren Vorschriften (z.B. Verwaltungsvorschrift zu § 22 StVO – Ladung), Zusatzblättern zur VDI 2700 und anerkannten Regeln der Technik zu lesen und zu bewerten.