Diskussion um arabische Version des ADR
Bislang gibt es keine arabische Version des ADR. Das hat eine Reihe von Nachteilen für die Sicherheit von Gefahrguttransporten in arabischen Ländern. Es spricht auch einiges dafür, dass eine arabische Übersetzung ohne großen Zeit- und Kostenaufwand möglich wäre. Das Thema stand deshalb auf der Agenda der jüngsten Sitzung der „Working Party on the Transport of Dangerous Goods“.
Die offiziellen ADR-Sprachen sind Französisch und Englisch; zusätzlich gibt es eine russische Übersetzung von UNECE. Alle Länder, die andere Sprachen verwenden, müssen ihre eigene Version bereitstellen.
Während der Sitzung der „Working Party on the Transport of Dangerous Goods“ im November 2021 wurde der Wunsch nach anderen Sprachversionen laut. Der Vertreter des Euro-Mediterranean Transport Forums (EuroMed) äußerte vor allem den Wunsch nach einer arabischen Version.
Dass es sie bisher nicht gibt, sei nicht nur ein großes Hindernis für den Beitritt, sondern auch für die Entwicklung von Sicherheitsvorschriften in den 22 Ländern, in denen Arabisch die offizielle Sprache ist. Auch ADR-Mitglied Tunesien stellt die fehlende offizielle Übersetzung vor Schwierigkeiten.
Wie Gefahrgut-Fachjournalist Peter Mackay auf chemwatch.com berichtet, wies der EuroMed-Vertreter darauf hin, dass 70 % des ADR wörtlich aus den UN-Modellvorschriften übernommen werden. Diese wurden bereits vom UN-Übersetzungsdienst ins Arabische (und ins Chinesische und Spanische) übertragen. Somit wäre es keine große Aufgabe, auch die restlichen Teile in diesen Sprachen bereitzustellen. Die Kosten könnten durch den Verkauf der offiziellen Versionen wieder eingespielt werden.