Freistellungen nach der 1000-Punkte-Regelung
Für den Transport gefährlicher Güter gelten die Vorschriften des ADR. Unternehmen, die kleinere Mengen transportieren, sollten prüfen, ob sie unter Umständen die 1000-Punkte-Regel nutzen können. Wenn es gelingt, die Transporte als Kleinmengen zu organisieren, lässt sich viel Aufwand und Zeit sparen.
Begriff
Korrekte Bezeichnung: Freistellungen in Zusammenhang mit Mengen, die je Beförderungseinheit befördert werden.
Für Produkte, die nicht unter die „Mindermengenregelung“ fallen, gibt es die Möglichkeit, manche für den Gefahrguttransport geltende Vorschrift zu umgehen. Grundlage hierfür ist die Beförderung gefährlicher Güter unter Inanspruchnahme der Kleinmengenregelung. Die geltenden Höchstmengen pro Beförderungseinheit (= Kraftfahrzeug mit oder ohne Anhänger) sind einzuhalten.
Vorschriften und Rechtsprechung
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1.1.3.6 ADR
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1.1.3.6 RID
Unterabschnitt 1.1.3.6 ADR
Wenn gefährliche Güter, die verschiedenen in der Tabelle festgelegten Beförderungskategorien angehören, in derselben Beförderungseinheit befördert werden, darf laut Unterabschnitt 1.1.3.6 ADR die Summe
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der Menge der Stoffe und Gegenstände der Beförderungskategorie 1, multipliziert mit 50,
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der Menge der in Fußnote a) zur Tabelle in Absatz 1.1.3.6.3 aufgeführten Stoffe und Gegenstände der Beförderungskategorie 1, multipliziert mit 20,
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der Menge der Stoffe und Gegenstände der Beförderungskategorie 2, multipliziert mit 3, und
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der Menge der Stoffe und Gegenstände der Beförderungskategorie 3
1.000 nicht überschreiten.
Freistellungen
Wird die Summe 1.000 nicht überschritten, so gibt es z.B. folgende Freistellungen:
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Die Kennzeichnung mit orangefarbener Warntafel ist nicht notwendig.
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Der Fahrzeugführer benötigt keine ADR-Bescheinigung (sogenannter Gefahrgutführerschein).
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Die schriftlichen Weisungen sind ebenfalls nicht mitzuführen.