02.08.2021

ISO 50003:2021: Neue Norm für die Zertifizierung nach ISO 50001

Die Akkreditierungsnorm ISO 50003 wurde überarbeitet und im Mai 2021 in englischer Sprache veröffentlicht. Eine Übersetzung als DIN-Version folgt. Die Norm regelt die Anforderungen an die Stellen, die Energiemanagementsysteme (EnMS) auditieren und zertifizieren. Da jedes Unternehmen, das sein EnMS zertifizieren lassen möchte, mit diesen Stellen zu tun hat, wirken sich die Änderungen auch auf sie aus. Verschaffen Sie sich hier einen ersten Überblick über alle Neuerungen, die die Überarbeitung der ISO 50003:2021 mit sich bringt.

Vorschriften ändern sich 2021

Im Mai 2021 wurde die neue ISO 50003:2021 ausgegeben, die nun (mit zweijähriger Übergangszeit) an die Stelle der ISO 50003:2014 tritt. Sie bildet die neue Regelwerksgrundlage für die Zertifizierung eines Energiemanagementsystems gemäß ISO 50001:2018 und legt neue Anforderungen an die Zertifizierung fest. Mit der Revision durch das Technical Committee ISO/TC 301 in Zusammenarbeit mit dem ISO Committee on Conformity Assessment (CASCO) erfolgte vor allem eine technische Überarbeitung.

Was ändert sich im Vergleich zur ISO 50003:2014?

Das Vorwort der neu veröffentlichen ISO 50003:2021 führt die folgenden wesentlichen Änderungen gegenüber der ISO 50003:2014 auf:

  • Die Definitionen wurden aktualisiert, um den Auditzeitpunkt, die Dauer des Audits und Begriffe im Zusammenhang mit Audits an mehreren Standorten (multi-site audits) aufzunehmen.
  • Der Begriff „aufbewahrte dokumentierte Informationen“ wurde verwendet, um Verfahren, Arbeitsanweisungen oder andere Formen von Dokumenten zu bezeichnen, die das Wer, Was, Wann, Wie oder Warum angeben.
  • Der Ausdruck „aufbewahrte dokumentierte Informationen“ oder „Aufzeichnungen von Auditnachweisen“ wurde verwendet, um Aufzeichnungen darzustellen, die die Ausführung einer Anforderung demonstrieren oder belegen.
  • Die Struktur wurde aktualisiert, um sie an die ISO/IEC 17021-1:2015 anzugleichen.
  • Die Formulierung „Manntage“ wurde in „Audittage“ geändert.
  • Für die Berechnung der Audittage wurde die Anzahl der Energiearten auf diejenigen geändert, die mindestens 80 Prozent des Gesamtverbrauchs ausmachen.
  • Die gewichteten Werte für die Komplexität wurden geändert.
  • Die Anforderungen an die Stichprobenziehung für EnMS mit mehreren Standorten wurden aktualisiert.
  • Die Verwendung von IAF-MD-Dokumenten in Bezug auf die Anhänge A und B wurde geklärt.
  • Die Informationen zum effektiven EnMS-Personal wurden in A.2 präzisiert.
  • Die Tabellen A.3 und A.4 wurden geändert, um sich auf die Auditzeit anstatt auf die Dauer des Audits zu beziehen.
  • Die technischen Bereiche wurden entfernt und Anforderungen an die technische Kompetenz hinzugefügt.

Von den Änderungen sind alle Organisationen betroffen, die ein Energiemanagementsystem nach der ISO 50001:2018 implementiert haben und die eine ISO 50001-Rezertifizierung bzw. eine Zertifizierung anstreben. Von Bedeutung wird hier z.B. die geänderte Bestimmung der in die Berechnung der Audittage eingehenden Energiearten sein.

Autor*in: WEKA Redaktion