Eckpunkte für eine neue Carbon-Management-Strategie
Deutschland hat das Ziel, bis 2045 eines der ersten großen klimaneutralen Industrieländer zu werden. Die Vermeidung von Treibhausgasemissionen steht dabei im Fokus. Der Ausbau erneuerbarer Energien, die Dekarbonisierung der Industrie oder auch der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft sollen als Maßnahmen die Zielerreichung ermöglichen. Jetzt soll auch der Einsatz sogenannter CCUS-Maßnahmen einen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten (CCUS = Carbon Capture, Utilization and Storage). Das zeigen die Eckpunkte der Bundesregierung für eine Carbon-Management-Strategie, die am 29. Mai 2024 beschlossen wurden.
Die Bundesregierung schafft mit den Eckpunkten der Carbon-Management-Strategie (CMS) die Grundlagen, um unvermeidbare CO2-Emissionen mittels moderner Technologien einzufangen, bevor sie in die Atmosphäre gelangen können. Die Strategie sieht Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene vor, um die CO2-Abscheidung, -Entnahme, -Speicherung und -Nutzung zu fördern. Zwei Technologien sollen beim Transport und der Speicherung von Kohlendioxid zukünftig sicher genutzt werden:
- Carbon Capture and Storage (CCS)
Kohlendioxidabscheidung und -speicherung - Carbon Capture and Utilization (CCU)
Kohlendioxidabscheidung und -nutzung
Die wichtigsten Eckpunkte im Detail
Die bisher vorhandenen Hürden zum Transport und zur Speicherung von Kohlendioxid werden beseitigt. Zugleich werden Leitplanken für die Nutzung festgelegt.
Die Speicherung kann zukünftig auf hoher See stattfinden. An Land ist sie weiterhin nicht möglich.
CCS und CCU müssen im Einklang mit den Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen, wie dem Ausbau der erneuerbaren Energien, stehen. Die Anwendung von CCS und CCU bei gasförmigen Energieträgern oder Biomasse ist im Sinne eines technologieoffenen Übergangs zu einem klimaneutralen Stromsystem möglich.
Für CCS- und CCU-Anwendungen bei Kraftwerken, die mit fossilen Energieträgern betrieben werden, erfolgt keine Förderung. Die staatliche Förderung ist aktuell auf schwer oder nicht vermeidbare Emissionen fokussiert.
Die beschlossenen Eckpunkte gehen nun in das parlamentarische Verfahren. Parallel dazu wird die Bundesregierung die umfassende Carbon-Management-Strategie weiter ausarbeiten und ressortseitig abstimmen. Der Bundestag hat hierzu die vorgelegten Eckpunkte am 14. Juni 2024 an die zuständigen Ausschüsse überwiesen.
Weitere Informationen
www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/E/eckpunkte-der-bundesregierung-fuer-eine-carbon-management-strategie.pdf?__blob=publicationFile&v=2