Aktueller Bericht: Lage der Energieunion 2024
Die Europäische Kommission hat am 11.09.2024 den „Bericht zur Lage der Energieunion 2024“ vorgelegt. Mit diesem Bericht erfolgt eine Bestandsaufnahme über die Fortschritte der europäischen Energie- und Klimapolitik und die Umsetzung der Klimaneutralität 2050.

Der „Bericht zur Lage der Energieunion 2024“ ist Bestandteil der Governance-Verordnung aus Artikel 35 (Verordnung (EU) 2018/1999) und ist demnach jährlich vorzulegen.
Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts
- Im ersten Halbjahr 2024 wurden 50 % des Stroms der EU aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt.
- Der Primärenergieverbrauch der EU sinkt weiterhin um 4,1 % seit 2022. Angestrebt wird eine Verringerung des Endenergieverbrauchs um 11,7 % bis 2030.
- Der Anteil importierter Gase aus Russland geht von 45 % (2021) auf 18 % (bis Juni 2024) zurück.
- Die Nachfrage nach Gas ist um 138 Mrd. Kubikmeter im Zeitraum von August 2022 bis Mai 2024 gesunken. Damit lässt sich die Einsparung von Gas in allen Sektoren bestätigen.
- Während die europäische Wirtschaft im Zeitraum von 1990 bis 2022 (32 Jahre) um rund 67 % gewachsen ist, haben sich die Treibhausgasemissionen im selben Zeitraum um 32,5 % reduziert.
Der Bericht betrachtet den Fortschritt der Gesamtziele der EU. Zugleich nimmt der Bericht aber auch Fortschritte der Mitgliedsstaaten in den Fokus. Festzustellen ist, dass viele Mitgliedsstaaten noch keine ausreichenden nationalen Energie- und Klimapläne vorgelegt haben. Diese sollen sicherstellen, dass die europaweit gesetzten Energie- und Klimaziele für 2030 erreicht werden.
Die Europäische Kommission bewertet die jährlich aktualisierten nationalen Energie- und Klimapläne. Nach Einschätzung der Kommission wirken sich die Aktivitäten der Mitgliedsstaaten positiv auf die gesetzten Energie- und Klimaziele aus. Diese sind jedoch nicht ausreichend für das Gesamtziel, die Nettotreibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken.