30.04.2019

Kurze Durchlaufzeiten: Das sind die Voraussetzungen

Lieferungen just-in-time sind heute in viele Firmen an der Tagesordnung. Der Einkäufer bestellt das notwendige Material. Dieses wird so termingetreu geliefert, dass es gerade noch rechtzeitig an der Station der Fertigungs- bzw. Lieferkette ankommt. Eben dort, wo es benötigt wird. Top für den Einkauf: Damit sinken die Durchlaufzeiten, teure Lagerkapazität wird abgebaut und das Kapital ist nicht so lange gebunden.

Just-in-time und kürzere Durchlaufzeiten

Welche Voraussetzungen müssen für kürzere Durchlaufzeiten geschaffen werden? Beim Produzieren eines Gutes wird die Zeit zwischen dem Beginn des ersten und dem Abschluss des letzten Arbeitsvorgangs als Durchlaufzeit bezeichnet.

Wird das Just-in-time-Verfahren eingeführt, kann die Durchlaufzeit im Optimalfall sogar halbiert werden. Material just-in-time zurechtzulegen bedeutet dieses: es in der richtigen Menge, zum richtigen Zeitpunkt und an der richtigen Stelle im Produktionsablauf bereit zu stellen.

Durch die Just-in-time-Lieferung sind dringend benötigte Waren verfügbar, ohne große Lager unterhalten zu müssen. Die Lieferung besteht aus einem logistischen Abruf- und Anlieferungsverfahren. Der Zulieferbetrieb liefert erst bei tatsächlichem Bedarf direkt in die Fertigung des Abnehmers.

Wichtige Voraussetzungen für Just-in-time-Lieferung

Für die erfolgreiche Just-in-time-Lieferung sind diese Bedingungen notwendig:

  • Der Lieferant muss termintreu und das Gelieferte top sein. Ein Beispiel: Im Druckzentrum eines Verlagshauses wird das Papier für den Druck der Zeitungen just-in-time angeliefert, um Lagerkosten zu sparen. Verspätet sich die Lieferung oder ist das Papier fehlerhaft, steht die Offset-Rotationsmaschine still. Die Tageszeitung kann dann nicht gedruckt werden, was zu einem immensen Schaden führt.
  • Bedarf und Durchlaufzeiten müssen konstant sein. Bei starken Schwankungen kann zu viel oder zu wenig Material vorhanden sein. Lagerknappheit, Bandstopp, Staus oder Engpässe im Produktionsprozess können die Folge sein.

Durchlaufzeiten anders verkürzen

Kommt eine Just-in-Time-Produktion nicht in Frage, lässt sich die Durchlaufzeit durch folgende Maßnahmen verringern:

  • Prozesse verbessern
  • Aufträge störungsfrei und schneller abarbeiten
  • Produktionen standardisieren

Der Nachteil langer Durchlaufzeiten

Lange Durchlaufzeiten dagegen machen es  schwer, schnell und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Sie binden Kapital. Gute Gründe, sie auch im Einkauf im Blick zu behalten.

Autor*in: Claudia Zwilling-Pinna (Juristin und Herausgeberin des Rechtshandbuchs)