E-Transporter für die Landwirtschaft
Der elektrische Trecker – bislang eher ein Spielzeug für die Lieben unterm Weihnachtsbaum. Auf Bauernhöfen wird man noch etwas auf ihn warten müssen. Eher könnte hier der neue E-Transporter seinen Markt finden – wie das auf der Messe in Hannover jetzt vorgestellte aCar.
Elektro-Transporter – kostengünstig und ökologisch
Bis zu 30 Prozent kostengünstiger als gleichartige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – derartig vollmundig preist der Hersteller vom E-Transporter „Evum aCar“ seine Entwicklung an.
„Dieser Kostenvorteil verstärkt sich noch einmal bei Nutzung von Strom aus einer eigenen Solar- oder Biogasanlage“, sagt Martin Šoltés, Geschäftsführer und Mitgründer der Evum Motors GmbH.
Šoltés präsentiert seinen E-Transporter zwischen dem 10. und 16. November 2019 auf der „Agritechnica“ in Hannover. Zu finden ist er auf dem Stand von Unido, der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung.
Das aCar verfügt laut einer Mitteilung des Unternehmens Evum Motors u.a. über folgende Leistungsmerkmale:
- vollelektrischer Allradantrieb
- Beförderungskapazität bis zu 1.000 kg Nutzlast bei 1.100 kg Leergewicht
- modulares Batteriekonzept
- Reichweiten bis zu 200 km
- Höchstgeschwindigkeit bei 70 km/h
- geringe Wartungskosten dank robusten Elektromotoren und 48-Volt-Technologie
„Mit seinem Allradantrieb kann das aCar in Land- und Forstwirtschaft auch abseits befestigter Straßen fahren“, sagt Sascha Koberstaedt, ebenfalls Geschäftsführer und Mitgründer der Evum Motors GmbH.
Der E-Transporter fahre emissionsfrei und erlaube somit den Einsatz in geschlossenen Räumen – beispielsweise Gewächshäusern, Lagerhallen, Ställen und Scheunen, von Fahrten zur landwirtschaftlichen Absatzgenossenschaft oder Zuckerfabrik ganz zu schweigen.
Der E-Transporter aCar – Helfer für die Landwirtschaft
Dank seines modularen Aufbaus sei das robuste und wendige aCar eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Lösung. Es eigne sich für unterschiedliche Aufgaben in der Land- und Forstwirtschaft. Die Pflege großer Grundstücke oder das Schneeräumen werde durch umfassendes Zubehör ermöglicht:
- Anhängekupplung
- Seilwinde
- Anbauvorrichtungen wie das Kommunaldreieck
Zugelassen ist das aCar in der Fahrzeugklasse N1. Für Fahrzeuge dieser Klasse reicht der normale Pkw-Führerschein aus. Nach Auskunft des Herstellers gelten für Fahrzeuge dieser Klasse folgende Fördermaßnahmen:
- Kaufprämien des Förderprogramms Elektromobilität der Bundesregierung
- ab 2020 die angekündigten Sonderabschreibungen für Gewerbekunden in Höhe von 50 Prozent
E-Transporter für eine Vielzahl von Aufgaben
Das aCar eignet sich als vielseitiges Arbeitsgerät für ganz verschiedene Aufgaben in diesen Bereichen:
- ökologische Landwirtschaft
- konventionelle Betriebe
- Weinbau
- Obstbau
- Forstwirtschaft
- Betreuung großer Grundstücke
- Parks
- Gärtnereien
- Gewerbe und Industrie
- kommunaler Einsatz
- Freizeitanwendungen
Serienproduktion soll Anfang 2020 starten
Derzeit baut die Evum Motors GmbH im niederbayerischen Bayerbach bei Ergoldsbach die Produktion des aCar auf. Der Beginn der Serienproduktion ist für Anfang 2020 geplant. Über die Evum-Homepage evum-motors.com sind Bestellungen jetzt schon möglich.
Ursprünglich konzipierten Koberstaedt und Šoltés das aCar als robustes Allzweckfahrzeug für Entwicklungs- und Schwellenländer. Zugrunde liegen umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Einsatztests in Europa und Afrika. Auf diese Forschungsarbeiten geht auch die enge Kooperation mit der Unido zurück.
„Der zukünftige Käufer in Europa profitiert von dieser Forschung vor allem im Hinblick auf Robustheit und schnörkelloses Design“, so Šoltés.
Der Elektroantrieb brauche nicht viel Wartung, weshalb der E-Transporter nachhaltig und wirtschaftlich sei. Die Produktion in Niederbayern sei nur der erste Schritt. Mit dem gewonnen Know-how wollen die Gründer dann regionale Produktionsstätten aufbauen. Ihr erklärtes Ziel sind kundennahe kleine Produktionseinheiten und damit eine möglichst nachhaltige Produktion.
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