22.05.2015

Wie Sie mit „SMART“en Zielen erfolgreich werden: Steigern Sie Ihre Durchsetzungskraft und den Erfolg mit einer strategischen Zieldefinition

Als Bürgermeister kennen Sie die Situation sicherlich: Sie planen ein Projekt mit einem (scheinbar) klaren Ziel und stellen in der Mitte des Projekts fest, dass Sie Ihr Ziel wahrscheinlich nicht erreichen werden. Woran mag es gelegen haben? Viele Projekte und Vorhaben scheitern daran, dass die Ziele bereits im Vorfeld nicht klar abgesteckt und definiert sind. Wie Sie diese Falle vermeiden, erfahren Sie hier.

Nerd mit Totenkopf vor Schultafel

Im Laufe einer Politikerkarriere kommt es immer wieder zu einer Situation, in der ein großes, ein ganzheitliches oder ein wegweisendes Projekt geplant, angestoßen und auch umgesetzt werden soll. Mit großen Projekten zeichnen Sie sich und Ihre Arbeit im Rathaus aus. Mit großen Projekten bringen Sie Ihre Kommune voran und generieren damit automatisch auch positive Themen für Ihren (Wieder-)Wahlkampf. Doch darin liegt auch eine Gefahr: Scheitern große Projekte, hat die politische Konkurrenz ein Thema gefunden. Schlimmer noch: Ufern Projekte finanziell aus, hat die Presse unserer Aufregungsdemokratie ein sicheres Thema, mit dem man Sie publizistisch angreifen kann. Damit das nicht passiert, sollten Sie einige Vorkehrungen in der Definition Ihrer Ziele treffen.

„SMART“

Der englische Begriff „smart“ steht für klug. Hier wird er allerdings als ein Akronym für die Definition Ihrer Ziele genutzt. „Ziel“ meint in diesem Zusammenhang hingegen nicht etwas Schwammiges wie „Unserer Kommune soll es besser gehen“, sondern eher um etwas wie „Wir wollen in den nächsten vier Jahren unser Betreuungsplatzangebot für die Kindertagstätten, gemeinsam mit freien Anbietern, um mindestens 20 Prozent steigern“. Daran müssen Sie sich messen lassen! Dabei hilft Ihnen die SMART-Formel.

S – spezifisch

Fragen Sie sich im Vorfeld stets: Ist Ihr Ziel spezifisch? Können Sie es mit Zahlen und Belegen beweisen und evaluieren? Steht es in einem direkten und auch durchführbaren Kontext zu Ihrer Kommune? Dreht sich das Projekt um eine kommunale Angelegenheit, die die Menschen auch konkret Ihrer Kommune zuweisen?

M – messbar

Ist Ihr Ziel messbar? Können Sie nach Ende des Projekts mit harten Zahlen belegen, dass Ihr Projekt erfolgreich war? Sind die Betreuungsplätze messbar gestiegen? Haben Sie es in dem anvisierten Zeitraum erreicht? Doch Vorsicht: Messen Sie zu Beginn immer mit dem gleichen Werkzeug, wie am Ende. Nichts ist unglaubwürdiger, als die Statistik die ich selbst gefälscht habe!

A – ausführbar

Ist Ihr Ziel ausführbar? Haben Sie die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung? Können Sie es juristisch sauber lösen? Brauchen Sie Hilfe von außen (Landkreis etc.)? Haben Sie an alle Akteure gedacht?

R – realistisch

Ist Ihr Ziel eine (berechtigte) Utopie oder ein zu kleiner Wurf? Haben Sie alle Faktoren in die Gleichung aufgenommen und berücksichtigt? Können Sie das Projekt allein stemmen? Haben Sie Widerstände bedacht und im Vorfeld eingebunden?

T – Timing

Stimmt die zeitliche Platzierung in Ihrer Wahlperiode? Ab wann soll das Projekt erste Erfolge zeigen? Ist wiederum der zeitliche Rahmen sinnvoll, oder verheben Sie sich damit? Planen Sie auch mit ein, dass eventuell externe Akteure an Ihrem Projekt teilhaben, werden und berücksichtigen Sie deren Zeitrahmen.
Quelle/Literaturtipp: Forsyth, Patrick: „30 Minuten für mehr Durchsetzungskraft“

Autor*in: Benjamin Heimerl (Benjamin Heimerl ist Wahlkampfberater und Autor von „Praktische Redenbausteine für Bürgermeister“.)