09.12.2024

Städtischer Klimaschutz mit Tradition

Die bayerische Landeshauptstadt München feierte jüngst das 25-jährige Bestehen von „Ökoprofit“, einem Instrument, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der digitalen und ökologischen Transformation zu stärken. In einem starken lokalen Wirtschaftsnetzwerk fördert die Stadt die Betriebe durch Innovationsberatung für den Klima- und Umweltschutz. München hat als erste deutsche Kommune Ökoprofit eingeführt.

Solarmodule auf flachen Gebäuden

Während der Jubiläumsfeier erhielten mehr als 100 Münchner Betriebe der aktuellen München-Runde 2023/24 ihre Auszeichnung als Ökoprofit-Betrieb. Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft, und Boris Schwartz, Vertreter der Referentin für Klima- und Umweltschutz, übergaben die Urkunden an die teilnehmenden Betriebe und zogen ihre Bilanz aus der langfristigen Zusammenarbeit. Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz, betrachtet das kommunale Ökoprofit-Netzwerk in München als einmalig – in Bezug sowohl auf seine Erfolge als auch auf seine Kontinuität. Mit seinem niederschwelligen betrieblichen Umwelt- und Klimamanagementsystem bringe es fortwährende ökologische Verbesserungen hervor und gewähre dabei stets Rechtssicherheit. Ökoprofit sei seit 25 Jahren ein großer Gewinn für den Klima- und Umweltschutz in München.

Seit 1998 hat die Stadt München bereits mehr als 500 Betriebe ausgezeichnet, die mit großem Engagement vielfältige Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen entwickelt haben. Die Hochrechnung aller Einsparungen von Ökoprofit München für die letzten 25 Jahre ergibt eine beachtliche Erfolgsbilanz: Rund 470.000 Tonnen CO₂, 730 Millionen Kilowattstunden Energie, 4,8 Millionen Kubikmeter Wasser und über 17.000 Tonnen Abfall wurden vermieden. Ökonomisch hat sich die Initiative ebenfalls gelohnt: Die teilnehmenden Betriebe haben insgesamt 123 Millionen Euro eingespart.

Die Ergebnisse der diesjährigen 105 Münchner Ökoprofit-Betriebe in der Runde 2023/24 sind ebenfalls sehenswert. Unter anderem werden rund 1.600 Tonnen CO₂-Emissionen und 7,2 Millionen Kilowattstunden Energie eingespart. Die ökonomischen Ersparnisse betragen 2,1 Millionen Euro. Ob Nutzung oder Erzeugung von Ökostrom, Bezug von Fernwärme oder Einkauf von biologisch erzeugten Lebensmitteln – die Klima- und Umweltschutzmaßnahmen der diesjährigen Ökoprofit-Runde sind so vielfältig wie die Betriebe und Organisationen, die teilgenommen haben. Industrieunternehmen, Handwerksbetriebe und verschiedenste Dienstleister sowie einige städtische Referate haben sich der Herausforderung von Ökoprofit gestellt, egal ob mit zwei oder 5.000 Mitarbeitenden. Besonders erwähnenswert sind auch die Volksfestbetriebe, die mit 55 Betrieben in diesem Jahr fast die Hälfte der ausgezeichneten 105 Betriebe ausmachen.

Ökoprofit München ist Impulsgeber für mehr als 120 weitere deutsche Ökoprofit-Kommunen in Deutschland, die dem Vorbild Münchens gefolgt sind und von der bayerischen Landeshauptstadt in einem Netzwerk begleitet werden. Deutschlandweit sind die Zahlen von 25 Jahren ebenfalls beeindruckend. Seit 1998 wurden in den deutschen Ökoprofit-Kommunen 8,1 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen eingespart, was 5,5 Prozent des Speichervermögens aller deutschen Wälder entspricht. Zudem wurden rund 14 Terawattstunden Energie und 1,1 Millionen Tonnen Abfall vermieden und 24 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart – eine Wassermenge, die der Füllung von 9.600 Olympiaschwimmbecken entspricht.

Ökoprofit ist ein freiwilliges Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und der örtlichen Wirtschaft, das ursprünglich in Graz entwickelt und 1998 von der Landeshauptstadt München als erster Kommune in Deutschland eingeführt wurde.

Autor*in: Andrea Brill (Andrea Brill ist Pressereferentin und Fachjournalistin.)