15.12.2023

Stadt investiert in moderne Schulen

Städte wie München sind im Wachsen begriffen und verlangen daher auch nach entsprechendem Ausbau der Bildungsinfrastruktur. Bis 2035 werden in der bayerischen Landeshauptstadt allein 17.000 und bis zum Jahr 2040 etwa 23.000 zusätzliche Schulplätze an den öffentlichen allgemeinbildenden Schulen benötigt. Daher werden im 5. Schulbauprogramm der Ausbau von Schulen und die Sanierung des Bestands in Angriff genommen. Dies hat der Stadtrat in der Sitzung des Bildungsausschusses gemeinsam mit dem Bauausschuss beschlossen – vorbehaltlich der Zustimmung der Vollversammlung.

Schulkinder auf dem Weg

Mit dem Beschluss zum 5. Schulbauprogramm kommen sieben weitere Bauprojekte an acht Schulen hinzu. Neu entstehen zirka 4.600 Schulplätze sowie zwölf Sporthalleneinheiten, eine Schwimmhalle und vier Kitagruppen. Dafür muss die Stadt Geld locker machen. Das Finanzvolumen für die neuen Projekte beläuft sich trotz der aktuell herausfordernden Haushaltssituation auf 690 Millionen Euro. Mit diesem Plan stemmt die Landeshauptstadt München das größte kommunale Bildungsbauprogramm in Deutschland. Zusammen mit den Projekten aus den ersten vier Schulbauprogrammen liegt die Gesamtzahl nun bei insgesamt 109 Schulbauprojekten seit dem Beginn des 1. Programms 2016. Das Gesamtvolumen der Programme beträgt damit 8,675 Milliarden Euro. Geschaffen werden damit rund 62.500 Schulplätze in 126 Schulen, 84 Mensen, 200 Sporthalleneinheiten, 13 Schwimmhallen und 205 Kitagruppen. Hinzu kommen 463 Gruppen aus den zusätzlichen Kitabauprogrammen mit über 8.300 Betreuungsplätzen.

Ab dem Schuljahr 2026/2027 bis 2029/2030 gilt bundesweit der Rechtsanspruch auf ganztägige Betreuung für Kinder im Grundschulalter, was zusätzliche Anstrengungen erfordert. Der Stadtrat hat daher im Rahmen des Beschlusses auch Vorleistungen für elf Grundschulen genehmigt, damit diese dann in kommende Bauprogramme aufgenommen werden können. Alle Neubau-Grundschulen und Bestands-Grundschulen, für die im Rahmen der Schulbauoffensive eine Erweiterung oder Ertüchtigung beschlossen wurde, sind so geplant worden, dass dort eine ganztägige Betreuung aller Kinder gewährleistet ist.

Berücksichtigt wird bei dem Schulneu- und Umbau eine klima- und ressourcenschonende Bauweise. Neben der energieeffizienten Ausführung tragen unter anderem eine klimafreundliche Wärmeversorgung mit Fernwärme und insbesondere Wärmepumpenanlagen und Recyclingbeton zur nachhaltigen Gestaltung der Schulbauten bei. Die überwiegende Zahl der Projekte wird in Holz- bzw. Holzhybridbauweise und mit Einsatz von Recyclingbeton errichtet. Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer betont, dass mit den Schulbauprogrammen auch im Hinblick auf den Klimaschutz Maßstäbe gesetzt werden. Dabei spiele die Lebenszyklusbetrachtung eine große Rolle. Die Münchner setzen auf energieeffiziente Gebäudehüllen, erneuerbare Energien und haben Photovoltaik und den Niedrigstenergiestandard mit dekarbonisierter Wärmeversorgung etabliert. Immer mehr Projekte entstehen in Holzbauweise und unter Einsatz von Recyclingbeton. Ebenso planen sie viel Grün und Biodiversität auf und an den Gebäuden ein.

Autor*in: Andrea Brill (Andrea Brill ist Pressereferentin und Fachjournalistin.)