08.05.2015

Soziale Spaltung soll verhindert werden

Das nordrhein-westfälische Sozialministerium startet ein mit vier Millionen Euro ausgestattetes Programm zur Armutsbekämpfung in den Kommunen. Gefördert werden Modellprojekte und Maßnahmen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die in benachteiligten Stadtteilen leben.

Rotes Rathaus Berlin

Nordrhein-Westfalen startet Programm zur Armutsbekämpfung in Kommunen

Das Land Nordrhein-Westfalen will die Chancen auf Teilhabe und die Lebensperspektiven von jungen Menschen aus armen Familien in benachteiligten Stadtteile verbessern. Dazu startet das Sozialministerium jetzt ein mit vier Millionen Euro ausgestattetes Programm „NRW hält zusammen – für ein Leben ohne Armut und Ausgrenzung“ zur Armutsbekämpfung in den Kommunen. „Damit fördern wir Modellprojekte und Maßnahmen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien, die in benachteiligten Stadtteilen leben“, so Sozialminister Guntram Schneider anlässlich des Programmstarts.

Es geht um bessere Zugänge zu Beratungs-, Bildungs- und Gesundheitsangeboten sowie um die Übergänge zwischen einzelnen Lebensphasen, wie etwa von der Schule in Ausbildung und Beruf. Die Förderhöchstgrenze beträgt je Kreis beziehungsweise kreisfreier Stadt insgesamt 75.000 Euro für das laufende Jahr. Antragsberechtigt sind Kommunen, Träger der Freien Wohlfahrtspflege und weitere Akteure, wie zum Beispiel Kirchen- und Moscheegemeinden oder Sport- und Kulturvereine.

Mit dem Förderprogramm reagiert Schneider auf die aktuellen Zahlen des Mikrozensus, nach denen die Schere zwischen Haushalten mit hohem und niedrigem Einkommen auch in Nordrhein-Westfalen weiter auseinandergeht und die Zahl der Menschen in prekären Lebenslagen wächst. Zum Ende 2013 waren rund 1,93 Millionen Menschen und damit gut jede zehnte Person im Land auf Leistungen der Mindestsicherung (vor allem Hartz IV und Sozialhilfe) angewiesen. Der Anteil von Personen mit Bezug von Mindestsicherungsleistungen ist von 10,7 Prozent Ende 2012 auf 11,0 Prozent Ende 2013 gestiegen.

Autor*in: Wolfram Markus (Wolfam Markus ist Herausgeber des WEKA-Handbuchs "Kommunalpolitik")