04.11.2016

Schreiben für das Web – schnell gelernt ist schnell gefunden und schnell weitererzählt. Teil 1: Wie User digitale Inhalte wahrnehmen und wie Sie damit umgehen sollten

Schreiben für das Internet: Inzwischen ist ein gigantischer digitaler Markt dafür entstanden, wie Unternehmen und Behörden für das Internet schreiben sollen und können. Was jedoch viele Anbieter dabei übersehen, ist leider auch das Wichtigste: Den User, den Besucher Ihrer Rathaus-Homepage. Denn die User entscheiden, welche Seiten aus ihrer Sicht einen Mehrwert bieten und damit auch weiterempfohlen werden. Ist Ihre Rathaus- oder Wahlkampfhomepage langweilig und eben nicht an den Nutzern ausgerichtet, haben Sie ein Problem. Wie Sie das von Anfang an vermeiden, erfahren Sie hier.

"http" auf Monitor

Schreiben für das Web ist bereits seit langer Zeit fester Bestandteil der Angebotspalette zahlreicher Textwerkstätten und PR-Agenturen. In diesen Seminaren erfahren Sie dann, wie Ihre Homepage am besten von Suchmaschinen gefunden werden kann und warum es unabdingbar ist, dass Sie unter den „Google Trends“ erscheinen. Doch was eigentlich zählt, ist der Nutzer, der User selbst: Fühlt er sich auf Ihrer Seite wohl und wird er mit den gesuchten Informationen versorgt, wird er immer wieder zurückkommen und sich informieren. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass das Nutzungsverhalten der Online-Nutzer ein anderes ist als das der Offline-Leserschaft:

Bildschirme ermüden – wirken Sie dem entgegen!

Studien bringen es immer wieder zutage: Online-Nutzer lesen Bildschirmseiten bis zu einem Drittel langsamer als Offline-Leser. Das hat auch seine Gründe: Bildschirme leuchten, und das Starren in Lichtquellen ermüdet. Banner, Werbeanzeiger und Pop-ups lenken zusätzlich ab. Daher: Weg damit! Investieren Sie lieber ein paar Euro mehr pro Jahr in werbefreie Homepages und schalten Sie nervige Werbung und blinkende Hinweise konsequent ab. Seien Sie sich sicher: Ihre Nutzer sind nebenbei noch mit zahlreichen anderen Dinge beschäftigt: Dateien herunterladen, chatten oder auf anderen Seiten querlesen. Kommen Sie diesem Trend entgegen und gehen Sie nicht davon aus, dass Ihre Nutzer Ihre Seiten tatsächlich „lesen“.

Lesen oder Scannen?

Sicherlich lesen Sie diesen Artikel jetzt gerade auf Ihrem Computerbildschirm oder Ihrem Smartphone. Sie haben es dabei bestimmt schon gemerkt: Sie scannen den Artikel mehr, als dass Sie sich für jede Zeile ausgiebig Zeit nehmen. Das liegt an dem Medium des digitalen Geräts: Computerseiten müssen wir „von oben nach unten“ scrollen, Papierseiten müssen wir „von links nach rechts“ umblättern. Das hat Auswirkungen auf das Leseverhalten Ihrer Nutzer: Heben Sie entscheidende Schlagworte dezent hervor und schreiben Sie in klaren, kurzen und einprägsamen Sätzen. Sie werden erkennen: Ihre Nutzer werden es Ihnen danken.

 Quelle/Literaturtipp
Taubitz, Udo: „Wirksam schreiben für das Web“, in: PR-Werkstatt, Oktober 2016.

Autor*in: Benjamin Heimerl (Benjamin Heimerl ist Wahlkampfberater und Autor von „Praktische Redenbausteine für Bürgermeister“.)