19.07.2024

München setzt auf Energiesparen

Auch die bayerische Landeshauptstadt München engagiert sich für die Klimawende. Wegen der drohenden Energieknappheit hatte die Stadt im September 2022 die Gründung der „Projektgruppe Energiemangel“ unter Federführung des Baureferats eingerichtet. Sie soll interne Maßnahmen vorbereiten sowie kurz- und mittelfristige Maßnahmen des städtischen Sofortprogramms umsetzen. Mit Erfolg: Insgesamt 13 Referate der Stadtverwaltung haben bisher 93 Maßnahmen zur Energieeinsparung gemeldet.

Energie-Elektriker und Energie-Projektleiterin reden über Solarprojekte

Die Ergebnisse der „Projektgruppe Energiemangel“ und des städtischen Sofortprogramms können sich sehen lassen, wie das Baureferat kürzlich berichtete. In der Heizperiode September 2022 bis Mai 2023 wurden entscheidende Energieeinsparungen erzielt. Im Bereich Wärmeenergie konnten in den rund 2.100 vom Baureferat betreuten städtischen Gebäuden 44,8 Gigawattstunden Energie im Vergleich zu den letzten Jahren eingespart werden – das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 1.800 Vier-Personen-Haushalten. Der Stromverbrauch konnte im selben Zeitraum um 8,2 Gigawattstunden gesenkt werden, was dem Jahresverbrauch von etwa 1.850 Vier-Personen-Haushalten entspricht.

Auch die im Mai 2023 zusätzlich eingeführten Schritte zeigen erste Effekte. Denn durch das Intensivieren des Energiesparprogramms und des Monitorings zur Erhöhung der Energieeffizienz im Gebäudebestand sowie durch das Nachrüsten städtischer Gebäude mit Solaranlagen konnten enorme Einsparungen erzielt werden. Im Jahr 2023 entsprechen diese dem Verbrauch von 730 Vier-Personen-Haushalten. Zusätzlich wurde der Gasverbrauch von 830 Vier-Personen-Haushalten durch die Dekarbonisierungsmaßnahmen durch Fernwärme beziehungsweise erneuerbare Energien im Jahr 2023 ersetzt.

Aufgrund der erzielten Energieeinsparung plant das Baureferat die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit. Das Baureferat führt begleitend zur Projektgruppe ein kontinuierliches Monitoring der getroffenen und zu verstetigenden Maßnahmen durch. Für 2024 sind sechs weitere Projekte zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung geplant. Auch das laufende Umrüsten der Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden, der Straßenbeleuchtung und der Anstrahlungen von öffentlichen Denkmälern, historischen Gebäuden und Brunnen auf LED-Technik wird fortgesetzt. Ebenso läuft die geplante Nachrüstung von 13 Solaranlagen auf städtischen Gebäuden weiter. Diese werden den Strombedarf von 375 Vier-Personen-Haushalten decken.

Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer sieht deutliche Energieeinsparungen im stadteigenen Gebäudebestand und bei der Verkehrsinfrastruktur im Strom- und Wärmebereich. Auch dankte sie den vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in der gesamten Stadtverwaltung für ihren Einsatz, die energiewirksamen Maßnahmen umzusetzen. Es sei das einzig Richtige, diesen Weg weiterzugehen. Er trage zur Versorgungssicherheit, zur schnelleren Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und zum Klimaschutz bei – und letztlich schlagen sich die kollektiven Anstrengungen auch finanziell nieder.

Autor*in: Andrea Brill (Andrea Brill ist Pressereferentin und Fachjournalistin.)