Insolvenz von Galeria sorgt die Kommunen
Die Hoffnung war groß, als der Unternehmer René Benko die angeschlagene Kaufhauskette Galeria Kaufhof übernahm. Aber nun scheint es doch nicht weiterzugehen. Mit der erneuten Insolvenzanmeldung sollen in Deutschland etwa 50 Filialen geschlossen werden, in einem Bundesland wie Baden-Württemberg betrifft dies jede dritte Filiale. Konkret hieß es, dass zum 31. Januar 2024 unter anderem Geschäfte in Esslingen, Heidelberg, Pforzheim, Reutlingen und Stuttgart schließen werden. Diese Entscheidung hat nicht nur Konsequenzen für Tausende von Mitarbeitenden, sondern wirkt sich auch auf die jeweiligen Innenstädte aus.
Welche konkreten Auswirkungen die Insolvenz auf die einzelnen Standorte haben wird, ist noch nicht klar zu sagen. Die Insolvenz kann auch eine Chance für einen Neustart mit anderen Investoren sein. Aber für die Häuser in den Städten müssen rasch neue Konzepte gefunden werden. Dafür ist es wichtig, die Kommunen einzubeziehen und sie an Gesprächen mit interessierten Investoren teilzuhaben zu lassen. Jede Chance sollte genutzt werden, die Häuser zu halten.
Die betroffenen Städte haben ein Interesse daran, möglichst viele Kaufhäuser zu erhalten. Städtetags-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy äußerte gegenüber der Funke Mediengruppe, dass die Insolvenz von Galeria ein bitterer Schlag für die 92 Standorte sei. Denn zuletzt seien die Entwicklungen trotz der deutlich zu hohen Mieten der Signa-Gruppe positiv, es habe wieder mehr Zuversicht für die verbliebenen Galeria-Kaufhäuser gegeben. Aber für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Galeria in unseren Städten hätten mit der Nachricht von der dritten Insolvenz innerhalb weniger Jahre erneut die Sorgen um ihren Arbeitsplatz begonnen.
Auch für den Städtetag ist es wichtig, dass die Städte möglichst früh erfahren, was in ihren Innenstädten mit den Warenhäusern passiert. Das Insolvenzrecht müsse so geändert werden, dass die öffentliche Hand potenziell Zugriff auf zentrale Immobilien bei Insolvenzen bekomme, so die Ansicht des kommunalen Spitzenvertreters. Eine Herausforderung mindestens für dieses Jahrzehnt bleibe es, die Innenstädte in großen und auch kleineren Städten attraktiv zu halten und wieder neu zu beleben.