20.09.2024

Forderungen für die Sprachförderung an Kitas

Kindertagesstätten – kurz Kitas – können ohne Förderung nicht bestehen. Besonders ostdeutsche Städte sind auf eine langfristige Kostenbeteiligung an Kindertagesbetreuung und frühkindlicher Bildung angewiesen. Daher forderten ostdeutsche Städte beim Deutschen Städtetag in Magdeburg von der Bundesregierung eine langfristige und verlässliche Beteiligung an den Kosten der Kindertagesbetreuung und der frühkindlichen Bildung. Zwar setzt das geplante 3. Kita-Qualitäts- und Teilhabegesetz mit dem Thema Sprachförderung den richtigen Schwerpunkt, stellt aber gleichzeitig keine zusätzlichen Mittel für diese wichtige Aufgabe zur Verfügung.

Kita-Kind spielt mit Buchstaben-Bauklötzen

Die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Magdeburg, Simone Borris, erklärte bei der Konferenz der ostdeutschen Städte im Deutschen Städtetag in Magdeburg, dass es gut sei, dass sich der Bund auch weiterhin deutschlandweit mit zwei Milliarden Euro pro Jahr an der Weiterentwicklung von Kitas beteiligen wolle. Allerdings sei das vom Kabinett im vergangenen Monat beschlossene 3. Kita-Qualitäts- und Teilhabegesetz auch das dritte dieser Gesetze in Folge, dass die Beteiligung des Bundes wieder nur befristet auf zwei Jahre zusage. Eine befristete Förderung folge auf die nächste – das sei nicht das, was die Städte und die Kitaträger für eine verlässliche Planung bräuchten.

Steigende Personal- und Betriebsausgaben

Seit 2019 hat der Bund zwei Milliarden Euro pro Jahr für die Kita-Qualität beigesteuert. Die Städte haben jedoch mehrfach gefordert, diese Mittel zu dynamisieren. Denn Personal- und Betriebsausgaben für die Kindertageseinrichtungen steigen stetig, die finanzielle Unterstützung des Bundes hingegen bleibe gleich. Daher forderte Borris, dass der Bund seinen Beitrag auf jeden Fall erhöhen und mindestens an die steigenden Kosten anpassen solle. Denn die öffentlichen Betriebsausgaben für die Kindertagesbetreuung lägen bundesweit inzwischen bei jährlich mehr als 43 Milliarden Euro, was überwiegend von Kommunen und Ländern finanziert werde.

Da Sprachförderung ein Schlüssel für erfolgreiche Integration von Kindern darstellt, seien auch mehr Mittel für die Sprachförderung an Kitas notwendig. Integration beginnt mit dem Erlernen der deutschen Sprache – und das möglichst früh, wie Borris unterstreicht. Immer mehr Kinder in unseren Städten wachsen in Familien auf, in denen kein Elternteil Deutsch spricht. Nichts aber sei besser für den Bildungserfolg und die gelungene Integration dieser Kinder als eine möglichst frühe Sprachförderung.

Förderprogramm ist ausgelaufen

Aber das erfolgreiche Förderprogramm „Sprach-Kitas“ des Bundes ist 2023 ausgelaufen. Der Bund hatte in Aussicht gestellt, die Sprachförderung an Kitas künftig über das Kita-Qualitätsgesetz zu finanzieren. Das jetzt vorgelegte 3. Kita-Qualitäts- und Teilhabegesetz des Bundes setzt zwar inhaltlich einen Schwerpunkt auf die Sprachförderung. Mehr Mittel für diese Aufgabe gibt es aber nicht. Für 2024 waren nach dem Auslaufen des Bundesprogramms in vielen Fällen die Länder bei der Finanzierung eingesprungen. Aus Sicht der ostdeutschen Städte ist die frühkindliche Sprachförderung künftig eine Daueraufgabe, die auch dauerhaft finanziert sein sollte. Bund und Länder müssten dafür sorgen, dass entsprechende Angebote in Kitas vor Ort langfristig gesichert sind.

Autor*in: Andrea Brill (Andrea Brill ist Pressereferentin und Fachjournalistin.)