25.11.2016

Effektive Selbstführung – in drei Schritten zu mehr Effektivität

Wir alle kennen Sätze wie „Wir können doch nicht einfach …“ oder „Ich weiß doch jetzt schon, dass …“ und „Das hat doch 1990 schon nicht funktioniert.“ Das Problem an solchen Sätzen: Sie stammen in der Regel von uns selbst und sind daher besonders glaubwürdig. Oder glauben Sie etwa nicht mal an Ihre eigenen Weissagungen? Wie Sie lernen, diese und ähnliche Sätze in Zukunft mit einer effektiven Selbstführung zu vermeiden, erfahren Sie hier.

Führungskultur

Eine effektive Selbstführung ist meist schwieriger als die Führung anderer Menschen und ganzer Organisationen. Gegenüber anderen können Sie im Zweifelsfall mit der Kraft Ihrer eigenen organisatorischen Autorität argumentieren. Das funktioniert bei Ihnen nur selten, wenn überhaupt. Dabei ist es so einfach, mithilfe von nur drei einfachen Schritten zu mehr effektiver Selbstführung zu kommen.

  1. Stets proaktiv handeln

Häufig stehen wir vor dem Problem, dass uns äußere Zwänge in eine Lage manövrieren, die wir selbst nur bedingt steuern und damit zu unseren Gunsten drehen und wenden können. Hierbei begegnet uns häufig die Floskel, dass gewisse Dinge eben „so sind, wie sie sind, und so werden, wie sie immer waren.“ Das muss nicht sein. Durch proaktives Handeln können Sie diesen Glaubenssatz überwinden und Ihre eigenen Grenzen verschieben. Machen Sie sich daher von allen Zwängen und scheinbaren Gesetzen des Denkens frei und definieren Sie Ihre Umgebung neu. Machen Sie sich klar, dass reaktives Denken und Handeln immer von anderen Menschen definiert wird und sich daher Ihrem eigenen Einfluss entziehen muss. Achten Sie dazu auf Ihre Sprache: Nutzen Sie künftig Sätze wie „Ich entscheide mich für“ oder auch „Ich wähle …“. Sie werden erkennen: Vielen Zwänge sind gar keine Zwänge, sondern das Ergebnis des Handelns anderer.

  1. Ein Ziel sehen und verfolgen

Definieren Sie stets Ziele, die am Ende, nach der Ausführung, auch immer messbar und sichtbar sind. „Wir wollen bürgerfreundlicher werden“ ist zwar ein löbliches, aber nur schwer messbares Ziel. Befreien Sie sich daher von Zielen, die Sie nicht messen können. Legen Sie immer Ziele fest, die Sie an bestimmten Charakteren festmachen können: Sind meine Ziele optischer Natur („mehr Grünflächen in der Kommune“), sind meine Ziele emotionaler Natur („die Einwohner sollen sich wohler fühlen“ – Erarbeiten Sie einen Fragebogen dazu!) oder monetärer Natur („wir wollen Summe x in den nächsten zehn Jahren investieren“)? Haben Sie diese Größen definiert, verfolgen Sie die Kennzahlen immer konsequent und messen Sie damit Ihren Erfolg.

  1. Etablieren Sie ein Win-win-Denken

Verhandlungen zum Erreichen Ihrer Kennzahlen sind immer schwierig und bei konfliktbehafteten Themen in der Regel auch anstrengend. Machen Sie sich daher immer klar, dass auch Ihr Gegenüber das Recht hat, zu gewinnen. Denken Sie nie in kriegerischen Dimensionen wie „wenn ich das nicht bekomme, soll es keiner haben!“, sondern setzen Sie sich im Vorfeld immer wertschätzend und wahrnehmend mit Ihrem Gegenüber auseinander. Definieren Sie für sich im Vorfeld einer Verhandlung immer auch verhandlungsfähige Punkte auf Ihrer Seite und machen Sie bei schwierigen Verhandlungen immer auch wieder Angebote. Wenn Ihr Gegenüber einen Vorteil für sich erkennen kann, steht einer gütlichen Einigung nichts mehr im Weg.

Sie werden erkennen: Durch mehr Selbstführung werden Sie mehr Charisma haben, effektivere Arbeiten schneller erledigen und vor allen Dingen mehr persönliche Freizeiten haben.

Quelle/Literaturtipp:
Kostka/Mönch: Change Management. Pocket Power, 2002

Autor*in: Benjamin Heimerl (Benjamin Heimerl ist Wahlkampfberater und Autor von „Praktische Redenbausteine für Bürgermeister“.)