19.07.2024

Berliner setzen auf Strom aus Solarenergie

Berlin nimmt die Energiewende beim Wort und geht konsequent den Weg u.a. auch über regenerative Energien. So zum Beispiel beim Ausbau von Solarenergie. In der Hauptstadt sind inzwischen knapp 33.700 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 327 Megawatt installiert, einen Anteil davon haben auch private Balkonkraftwerke.

Solarmodule auf flachen Gebäuden

Wie Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) kürzlich mitteilte, steht etwa ein Fünftel dieser Anlagen auf Liegenschaften des Landes. In der Hauptstadt kommen rund 4,2 Prozent der gesamten Stromproduktion inzwischen aus Solarenergie.
Aber die Messlatte liegt höher: Bis 2035 soll dieser Anteil auf 25 Prozent steigen. Das entspricht einer notwendigen Leistung von 4.400 Megawatt. Die Senatorin ist optimistisch: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann haben wir sehr gute Aussichten, dass wir das schaffen.“

Dabei nutzt die Stadt Berlin ihre eigenen Gebäude. Auf den Liegenschaften der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind bisher acht Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 520 Kilowatt (kW) installiert. 13 Anlagen sollen es werden. Die BVG könnten dann knapp ein Zehntel ihres für die Standorte benötigten Stroms aus Sonnenenergie gewinnen, wie Betriebschef Rolf Erfurt beim Besuch einer Anlage auf einem Betriebshof in Weißensee kommentierte. Unterstützt wird das Unternehmen dabei von den Berliner Stadtwerken. Berlins größte Solaranlage entsteht derzeit auf den Dächern der Berliner Messe. Auf rund 20 Messedächern sollen bis Ende dieses Jahres insgesamt 20.000 Module mit einer jährlichen Produktion von rund 7,3 Gigawattstunden installiert werden.

Der Klimaschutz ist ein zentraler Baustein der Regierungspolitik Berlins. Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Behörden sind alle Politikfelder aufgerufen, ihren Beitrag zum Erreichen der Berliner Klimaziele zu leisten. Berlin soll deutlich vor dem Jahr 2045 klimaneutral sein. Dabei orientiert sich die Stadt in seiner Klimaschutzpolitik am 1,5-Grad-Ziel. Auch soziale Belange spielen eine Rolle: Die Stadt soll für alle Menschen bezahlbar bleiben, unabhängig von den anvisierten Maßnahmen. Zwei Maßnahmen sind hier das unbefristete 29-Euro-Ticket und ein Sozialticket für 9 Euro für den ÖPNV, der damit als klimafreundliches Fortbewegungsmittel noch attraktiver werden soll.

Die Transformation der Klimapolitik wird zudem wissenschaftlich begleitet. Die Klima- und Klimafolgenforschung sowie die sozialökologische Forschung sollen einen Schwerpunkt in der Region Berlin-Brandenburg bilden, beispielsweise durch eine verstärkte Förderung des Climate Change Center, das für alle staatlichen Berliner Hochschulen geöffnet ist.
Eine weitere Aktion hat Berlin wie andere Städte in Deutschland mit dem „Stadtradeln“ lanciert, das vom 30. Mai bis zum 19. Juni 2024 lief. Die Stadt rief dazu auf, mehr Wege in Alltag und Freizeit mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dabei lassen sich interessante Routen und Sehenswürdigkeiten entdecken sowie das Klima und die eigene Gesundheit fördern. Berliner Unternehmen, Behörden, Schulen und Vereine haben sich dazu angemeldet. Die Hauptstadt war in den vergangenen beiden Jahren die „fahrradaktivste Kommune“ mit den meisten gefahrenen Kilometern. Das Ziel ist nach wie vor, das Klima zu schützen und etwas für die eigene Gesundheit zu tun.

Autor*in: Andrea Brill (Andrea Brill ist Pressereferentin und Fachjournalistin.)