18.11.2024

Berlin feierte 35 Jahre Mauerfall

Die Stadt Berlin feiert regelmäßig, d.h. alle fünf Jahre, den Mauerfall im großen Stil. Auch am vergangenen 9. November war es wieder soweit, zum 35. Jahrestag feierte die Stadt das Ereignis mit einem Großevent. Hunderttausende Menschen wurden zu dem Outdoor-Event erwartet, das die landeseigene Kulturprojekte Berlin GmbH auf vier Kilometern des ehemaligen Grenzverlaufs zwischen Hauptbahnhof und Checkpoint Charlie veranstaltete. Die Berliner und Berlinerinnen erfreuten sich an der vier Kilometer-Open-Air-Ausstellung und ein Mitsing-Konzert der Freiheitslieder von damals.

Feiernde tanzen ausgelassen und heben Hände

Bereits am Vortrag, dem Freitag startete eines der Highlights von mehr als 100 Veranstaltungen. Ein langer Parcours aus ungefähr 5000 Schildern und Plakaten zog sich entlang der Strecke, wo einst die Mauer die Stadt zerteilte. Die Schilder und Plakate entstanden seit Monaten im Rahmen von Mal-Workshops in Schulen, Sportvereinen und in Unternehmen. Die Idee des Teams um Moritz van Dülmen war es, einen Bogen zwischen den Forderungen der Menschen von damals, und Wünschen oder Hoffnungen von heute zu schlagen. Das Motto der Installation lautete: „Haltet die Freiheit hoch!“

Was bedeutet Freiheit heute für jeden Einzelnen? Wofür lohnt es sich, auf die Straße zu gehen? Darüber konnten an dem Wochenende um den 9. November Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Sieben Info-Pavillons ermöglichten es Interessierten, sich über die historischen Hintergründe zu informieren und die Geschichte der friedlichen Revolution etappenweise erzählen zu lassen, veranschaulicht anhand von historischen Plakaten, Videos und Schautafeln.

Den Höhepunkt der Feier zum Mauerfall bildete das „Konzert für die Freiheit“, an dem etwa 700 Musikerinnen und Musiker teilnahmen und zwischen 20 und 21 Uhr acht Rockhymnen auf dem ehemaligen Mauerverlauf darboten. Dies waren bekannte Songs, die die damalige Revolution begleitet haben wie „People have the Power“ von Patti Smith, „Heroes“ von David Bowie oder Marius Müller-Westernhagens „Freiheit“.

Auf der Pressekonferenz am 5. November bezeichneten die Projektverantwortlichen das Großevent als ein „komplexes Unterfangen“. Das Casting der Profimusiker war aufwendig, über die ganze Festivalstrecke hinweg wurde synchron gespielt und gesungen. Lautsprecher und Videoleinwände übertrugen das Konzert an viele Orte der Strecke. Insgesamt waren es fünf Bühnen, die zwischen Checkpoint Charlie, Brandenburger Tor, Reichstag und Futurium aufgebaut waren, wobei die eigentliche Bühne die Straße war.

Autor*in: Andrea Brill (Andrea Brill ist Pressereferentin und Fachjournalistin.)