14.11.2024

Ausbildung zum Brandschutzhelfer auch im Betrieb möglich

Die Ausbildung von Brandschutzhelfern ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch eine essenzielle Maßnahme, um Ihre Mitarbeitenden und Unternehmenswerte zu schützen. Doch wie lässt sich diese Verpflichtung möglichst effizient und kostengünstig umsetzen? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Ausbildung flexibel gestalten, interne Schulungen nutzen und langfristig von der Qualifikation Ihrer Brandschutzhelfer profitieren können.

Praktische Ausbildung zum Brandschutzhelfer beim Feuerlöschen

Brandschutzhelfer-Ausbildung ist Pflicht – kostet aber Zeit und Geld

Die Ausbildung von Brandschutzhelfern ist eine notwendige Investition, die Ihr Betrieb stemmen muss. Denn Brandschutzhelfer im Betrieb sind rechtliche Pflicht (§ 10 Arbeitsschutzgesetz) und unabdingbar für die Sicherheit aller am Arbeitsplatz. Sie unterstützen den Brandschutzbeauftragten beim vorbeugenden Brandschutz oder helfen Mitarbeitern im Brandfall.

Natürlich fallen für die Ausbildung zum Brandschutzhelfer auch Kosten an. Diese Kosten übernimmt die Berufsgenossenschaft nicht. Ihr Betrieb muss für die Schulung seiner Brandschutzhelfer selbst aufkommen. Wie viel die Schulung kostet, hängt davon ab:

  • vom Schulungsanbieter
  • wie viele Mitarbeiter Sie schulen möchten – meist zahlen Sie pro Brandschutzhelfer einen mittleren zwei- bis dreistelligen Betrag
  • ob Sie sich für eine externe oder interne Schulung der Brandschutzhelfer entscheiden. Letztere ist eine gute Möglichkeit, die Kosten für die Brandschutzhelfer-Ausbildung zu reduzieren.

Wer darf Brandschutzhelfer ausbilden?

Der Gesetzgeber stellt es Ihrem Betrieb frei, ob er die Schulung der Brandschutzhelfer extern oder intern organisiert.

1. Externe Ausbildung von Brandschutzhelfern

Externe Ansprechpartner für die Schulung Ihrer Brandschutzhelfer in spe sind Feuerwehren oder private Ausbildungsinstitute. Das ist natürlich mit entsprechenden Kosten verbunden. Je nach der Anzahl der benötigten Brandschutzhelfer können auch die Abwesenheitszeiten für die Dauer der Ausbildung zu einem Problem werden.

2. Brandschutzhelfer intern im Betrieb ausbilden

Zertifizierte Brandschutzbeauftragte sind qualifiziert dazu, Ihre Brandschutzhelfer selbst aus- und fortzubilden. Darauf weist explizit die DGUV Information 205-023 hin. Sie fordert lediglich „fachkundige Ausbilder“ und definiert diese als Personen, die eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen:

  • Personen mit abgeschlossenem (Fach-)Hochschulstudium Brandschutz
  • geprüfte Brandschutzbeauftragte
  • Fachkräfte Arbeitssicherheit mit Zusatzausbildung Brandschutz
  • Feuerwehrangehörige, die mindestens als „Gruppenführer“ qualifiziert sind

Noch eine Anforderung muss der „fachkundige Ausbilder“ erfüllen: Er muss seine Fachkenntnisse stets aktuell halten, beispielsweise durch die Teilnahme an Schulungen.

Vorteile einer Brandschutzhelfer Ausbildung im eigenen Betrieb

Wenn Ihr Betrieb auf einen zertifizierten Brandschutzbeauftragten zurückgreift, darf dieser Ihre Brandschutzhelfer jederzeit bei Ihnen vor Ort ausbilden – und damit dort, wo auch der Ernstfall eintreten kann. Mit hinreichend professionellem Material ist eine solche Schulung der Brandschutzhelfer auch ohne großen Aufwand möglich.

Die Ausbildung zum Brandschutzhelfer intern selbst zu organisieren, hat einige Vorteile:

  1. Flexible Anpassung an Arbeitszeiten: Schulungen können optimal auf die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden abgestimmt werden.
  2. Zeit- und Fahrtkostenersparnis: Der Wegfall von Anfahrtswegen spart Zeit und Kosten für Mitarbeitende und Unternehmen.
  3. Praxisnähe durch betriebliche Umgebung: Brandschutzhelfer erhalten Schulungen direkt in ihrer Arbeitsumgebung und lernen kritische Stellen wie Fluchtwege und Feuerlöscherstandorte praxisnah kennen.
  4. Kostenersparnis bei externen Dienstleistern: Es fallen keine zusätzlichen Gebühren pro auszubildende Person durch externe Anbieter an.
  5. Betriebsspezifische Inhalte: Schulungen können auf die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten des Unternehmens zugeschnitten werden.
  6. Effektive Vorbereitung auf den Ernstfall: Praktische Übungen vor Ort ermöglichen eine realistische Vorbereitung und höhere Handlungssicherheit im Notfall.

Wichtig ist allerdings, dass die Brandschutzhelfer-Schulung den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

Ausbildung zum Brandschutzhelfer: die gesetzliche Grundlage

Die Rechtsgrundlage für die Ausbildung betrieblicher Brandschutzhelfer:

  • das Arbeitsschutzgesetz,
  • die Arbeitsstättenverordnung und
  • die Technische Regel für Arbeitsstätten ASR A2.2.

Diese schreiben vor, dass Unternehmen eine ausreichende Anzahl an Brandschutzhelfern bereitstellen müssen, um im Notfall schnell und effektiv reagieren zu können. Wie viele Brandschutzhelfer sind denn nun eine „ausreichende Anzahl“?

Wie viele Brandschutzhelfer sind Pflicht?

In der Regel reichen 5 % der Beschäftigten als Brandschutzhelfer im Betrieb aus, sofern keine erhöhte Brandgefährdung vorliegt. (Lesen Sie im Beitrag zur ASR A2.2, wann die Brandgefährdung als erhöht gilt.) Aber Achtung: Diese 5 % Brandschutzhelfer unter den Beschäftigten sollten immer anwesend sein – auch bei Schichtbetrieb, Krankheit oder Urlaub von Brandschutzhelfern. In der Regel sollten Sie also mehr Beschäftigte für einen Brandschutzhelfer-Lehrgang vorsehen.

Inhalte der Ausbildung zum Brandschutzhelfer

Die Ausbildung zum Brandschutzhelfer gliedert sich in einen theoretischen und in einen praktischen Teil. Angaben zu den Inhalten machen sowohl die ASR A2.2 als auch die DGUV Information 205-023.

Die ASR A2.2 fordert eine regelmäßige Schulung und Unterweisung der Brandschutzhelfer mit folgenden Inhalten:

  • Grundzüge des vorbeugenden Brandschutzes
  • betriebliche Brandschutzorganisation
  • Funktion und Wirkungsweise der Feuerlöscheinrichtungen
  • Gefahren durch Brände
  • Verhalten im Brandfall

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) präzisiert die Anforderungen an die Schulung der Brandschutzhelfer mit der Informationsschrift „Brandschutzhelfer“ (DGUV Information 205-023).

Die praktische Ausbildung umfasst hiernach:

  • Handhabung der Feuerlöscheinrichtungen
  • Erfahren von Wirkungsweise und Leistungsfähigkeit
  • Durchführen realitätsnaher Übungen
  • Einweisung in betriebliche Besonderheiten und Zuständigkeiten

Ebenfalls müssen Sie demnach zu besonderen betrieblichen Gegebenheiten schulen, wie z.B.:

  • Tätigkeiten mit feuergefährlichen und brennbaren Stoffen
  • spezielle Produktionsabläufe
  • betriebsspezifische Brandschutzeinrichtungen (z.B. Löschanlage, Wandhydrant)
  • Löschen von brennbaren Gasen, Stäuben, Metallen oder Fetten

Hinweis

Aktive Feuerwehrleute mit abgeschlossener Grundausbildung können als Brandschutzhelfer ohne weitere Ausbildung bestellt werden, wenn sie mit den betrieblichen Gegebenheiten vertraut sind.

Wie lange ist die Ausbildung zum Brandschutzhelfer gültig?

Die Ausbildung zum Brandschutzhelfer bedarf alle drei bis fünf Jahre einer Auffrischung. Bei wesentlichen betrieblichen Veränderungen, wie einer neuen Brandschutzordnung oder der Einführung neuer Verfahren mit veränderter Brandgefährdung, müssen Sie die Brandschutzhelfer-Ausbildung in kürzeren Abständen auffrischen.

Wie lange dauert die Brandschutzhelfer Ausbildung?

Für die theoretische Schulung empfiehlt die DGUV mindestens zwei Unterrichtseinheiten von je 45 Minuten.
Für den praktischen Teil der Ausbildung sieht die DGUV eine Dauer von 5 bis 10 Minuten je Teilnehmer als ausreichend an.

Tipp: Nutzen Sie das Schulungspaket „Brandschutzhelfer selbst ausbilden“ und die Vorteile einer internen Schulung.

Machen Sie es sich einfach: Das Schulungsprodukt „Brandschutzhelfer selbst ausbilden“ stellt Ihnen aktuelle, normenkonforme und effektive Schulungsunterlagen für die theoretische Ausbildung betrieblicher Brandschutzhelfer zur Verfügung.

Sie bzw. Ihr Brandschutzbeauftragter greifen auf

  • fertige PowerPoint-Folien,
  • Dokumentationsvorlagen und
  • Verständniskontrollen

zurück, die den Aufwand bei der Vor- und Nachbereitung der theoretischen Ausbildung erheblich reduzieren.

Tablet, das eine mit kleinen Bildern sowie grün und grau eingefärbte Aufgabe für die Ausbildung eines Brandschutzhelfers zeigt; Es gibt 5 Antwortoptionen.
Tablet, das eine mit kleinen Bildern sowie grün und grau eingefärbte Aufgabe für die Ausbildung eines Brandschutzhelfers zeigt; Es gibt 5 Antwortoptionen.

Die Kurse enthalten alle Themen, die gemäß DGUV Information 205-023 im Theorieteil der Ausbildung abgehandelt werden müssen – außerdem Schulungsfilme, Materialien für die Ausbildung von Räumungs- und Evakuierungshelfern sowie spielerische Aufgaben, wie die sog. QR-Code-Rallye. Wenn Sie möchten, können Sie den Theorieteil der Ausbildung zum Brandschutzhelfer auch online abhalten.

Die fertigen Schulungsunterlagen dienen Ihnen als „Rohbau“ – stabil und bereits mit attraktivem Layout. Doch die „Wände“ und das „Dach“ gestalten Sie selbst, indem Sie die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten Ihres Unternehmens einfügen. So vereinen Sie die Vorteile einer standardisierten Schulung mit der Flexibilität einer firmeninternen Schulung.

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Fazit und Zusammenfassung

Die Brandschutzhelfer-Schulung ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine entscheidende Maßnahme für den Schutz von Mitarbeitenden und Unternehmenswerten. Lesen Sie hinter dem Link mehr über die wichtigen Aufgaben, die ein Brandschutzhelfer in Ihrem Unternehmen übernimmt.

Unternehmen können zwischen interner und externer Schulung der Brandschutzhelfer wählen. Die interne Schulung bietet:

  • Zeit- und Kosteneinsparungen
  • betriebsnahe Inhalte
  • eine flexible Organisation

Mit Schulungspaketen, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, können Unternehmen den Aufwand reduzieren und die Qualität der Ausbildung sicherstellen. Ein gut ausgebildetes Team von Brandschutzhelfern ist für Betriebe essenziell, um im Ernstfall richtig zu reagieren.

Autor*in: WEKA Redaktion