Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist rückläufig
In Deutschland ist die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst nach den statistischen Ermittlungen derzeit wieder rückläufig. Während vor allem bei den Kitas der Personalstand erhöht wurde, sank dieser an den Schulen. Per Saldo fällt das Minus aber gering aus. Zudem wurde festgestellt, dass die Bruttojahresverdienste im öffentlichen Dienst auch im Jahr 2015 weiterhin deutlich hinter den Verdiensten in der privaten Wirtschaft liegen.
Zum ersten Mal seit acht Jahren ist die Zahl der im öffentlichen Dienst Beschäftigten gesunken. Der Rückgang ist allerdings per Saldo gering, berichtete das Statistische Bundesamt Mitte Juni 2016. Demnach beschäftigten der Staat und die Sozialversicherungen Ende Juni 2015 4,65 Millionen Menschen und damit 7.000 weniger als im Juni 2014. Das entspricht einem Rückgang von 0,2 %.
Auf Bundesebene gab es einen Rückgang um 1,4 % auf rund 489.000 Beschäftigte. In den Landesbereichen arbeiteten Mitte 2015 rund 2,347 Millionen Menschen und damit 0,4 % weniger als im Vorjahr. Der Grund dafür lag vor allem am Personalabbau an den Schulen. Die Zahl der Polizisten blieb hingegen stabil bei 311.000. Bei der Sozialversicherung sank die Beschäftigtenzahl um 0,5 % auf gut 370.000.
Allerdings haben Städte und Gemeinden viele Kräfte neu eingestellt. Das liegt vor allem an der staatlichen Garantie für einen Betreuungsplatz für Kinder, die seit knapp drei Jahren gilt. Die Kindergärten, Krippen und Horte in Deutschland stellten zwischen 2014 und 2015 rund 9700 Erzieherinnen und Erzieher ein, was einem Zuwachs von 5,2 % entspricht. In diesem Bereich arbeiteten im vergangenen Sommer 197.000 Menschen – beinahe 50 % mehr als noch 2008. Aber auch in anderen Bereichen haben Städte und Gemeinden Personal eingestellt: Insgesamt 11.500 zusätzliche Kräfte kamen binnen Jahresfrist hinzu.
Bruttoverdienste im öffentlichen Dienst deutlich niedriger als in der privaten Wirtschaft
Die Bruttojahresverdienste im öffentlichen Dienst liegen auch im Jahr 2015 weiterhin deutlich unter den Verdiensten in der privaten Wirtschaft. Die Differenz liegt bei rund 6 %, in einigen Bereichen fallen sie sogar zweistellig aus. Wie das Statistische Landesamt IT.NRW am 22.06.2016 berichtete, lag der durchschnittliche Bruttojahresverdienst im Kernbereich des öffentlichen Dienstes (also öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung) bei 46.498 Euro. In der Privatwirtschaft lag dieser Wert bei knapp 50.000 Euro (49.483 Euro). Dabei müssen die öffentlichen Bediensteten zudem deutlich länger arbeiten.