Jeder dritte Asylbewerber ist minderjährig
Eine schwere Aufgabe für die öffentliche Verwaltung ist die Integration von Flüchtlingen. Ob sie gelöst werden kann, hängt weniger von vollmundigen Sprüchen als vielmehr von intensiver Arbeit ab, wozu Personal und Geld erforderlich sind. Bei der jetzigen Situation kommt als große zusätzliche Herausforderung hinzu, dass sich die Zahl der minderjährigen Asylbewerber in den letzten drei Jahren mehr als verdreifacht hat.
Aus einer Antwort der Bundesregierung (Drucksache 18/7621) auf eine Kleine Anfrage einer Bundestagsfraktion geht hervor, dass sich die Zahl minderjähriger Asylbewerber in Deutschland in den vergangenen drei Jahren mehr als verdreifacht hat. Im Jahr 2015 hätten 137.479 Minderjährige einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Dies entspricht einem Anteil von 31,1 % an allen Erstanträgen auf Asyl (441.899). Rund 10 % der minderjährigen Asylbewerber (14.439) seien ohne Begleitung nach Deutschland gekommen.
2013 hätten 38.790 Minderjährige (2.485 Unbegleitete) und im Jahr darauf 54.988 Minderjährige (4.399 Unbegleitete) erstmals einen Asylantrag gestellt. Die meisten der minderjährigen Asylbewerber im vergangenen Jahr stammen nach Regierungsangaben aus Syrien (42.097), Albanien (18.918), Afghanistan (13.772), dem Kosovo (12.174), dem Irak (9.247) und Serbien (8.377).