22.08.2018

Frauenquote: Mehr Managerinnen in kommunalen Betrieben

Frauen haben in kommunalen Unternehmen größerer Städte häufiger Toppositionen inne als in börsenorientierten Formen. Es sind aber immer noch zu wenige. Unterschiede gibt es zwischen Kommunen in Ost und West. Das ergab eine Studie der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen.

Frauenquote

Studie zu weiblichen Führungskräften in Deutschland

Mehrere Zeitungen berichteten im Juli darüber, dass Frauen in kommunalen Unternehmen größerer deutscher Städte einer Studie zufolge insgesamt häufiger Spitzenpositionen inne haben als in börsennotierten Firmen. Ihr Anteil liege dennoch oft deutlich unter den politisch formulierten Zielen. Nach der Untersuchung der Zeppelin-Universität Friedrichshafen lag der Anteil weiblicher Führungskräfte im Frühjahr 2018 im Schnitt bei 18 Prozent. Bei den 160 börsennotierten Firmen betrage der Anteil entsprechend einer Studie von Ernest & Young durchschnittlich 7,8 Prozent.

Für die Studie wurden Daten von 1.529 öffentlichen Unternehmen wie Stadtwerken oder Krankenhäusern in 69 Städten ausgewertet. Verglichen wurden Stadtstaaten, Landeshauptstädte und die vier größten Kommunen je Bundesland.

Ostdeutschland hat höheren Frauenanteil in der Führungsebene

In den Ergebnissen zeigt sich ein deutliches Gefälle zwischen Ost und West. Die östlichen Bundesländer (ohne Berlin) kommen zusammen auf einen Frauenanteil von 22,5 Prozent im Vorstand, der Geschäftsleitung oder Geschäftsführung kommunaler Unternehmen. In den westlichen Bundesländern ohne die Stadtstaaten Hamburg und Bremen sind es nur 13,5 Prozent.

Kultur und Soziales mit Top-Managerinnen besetzt

Besonders groß ist der Anteil von Top-Managerinnen laut der Studie in den Bereichen Kultur, Gesundheit und Soziales sowie in Krankenhäusern. Deutlich geringer ist ihr Anteil beispielsweise bei Stadtwerken, beim öffentlichen Nahverkehr oder im Bereich Verkehr und Transport.

Autor*in: Werner Plaggemeier (langjähriger Herausgeber der Onlinedatenbank „Personalratspraxis“)