27.09.2017

Entwicklungen bei Suchtkrankheiten

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat Kinder von Suchtkranken zum Schwerpunkt ihres Berichts gemacht. Aus diesem Sucht- und Drogenbericht 2017 geht auch hervor, dass in Deutschland jährlich Zehntausende Menschen an den Folgen von Alkohol- oder Tabakkonsum sterben.

Suchtkrankheiten

Riskante Menge Alkohol

7,8 Millionen Menschen in Deutschland konsumierten Alkohol in gesundheitlich riskanter Menge, sagte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung in einer Pressekonferenz. Tabak- und Alkoholkonsum seien tief in der Gesellschaft verwurzelt. Deswegen werde man dort „nicht mit Riesenschritten vorankommen“, sagte sie. Noch für diese Wahlperiode kündigte sie einen sogenannten Alkohol-Atlas an, der nach dem Vorbild des Tabak-Atlas Daten, Trends und gesetzgeberische Empfehlungen liefern soll.

Drei Millionen Kinder haben suchtkranke Eltern

Der Bericht verweist auf Studien, nach denen etwa drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland mindestens einen suchtkranken Elternteil haben. Die Dunkelziffer liege aber deutlich höher. Es gebe aber kaum verlässliche Zahlen zu Kindern mit Eltern, die von illegalen Drogen wie Kokain oder Heroin abhängig sind. Nach Schätzungen sind es etwa 60.000 Kinder, die mit einem opiatabhängigen Elternteil leben.

Untersuchungen hätten gezeigt, dass sich Kinder deutlich häufiger berauschten als ihre Eltern, wenn diese mindestens einmal pro Woche Alkohol tränken. Jeder siebte Jugendliche habe mit alkoholbezogenen Störungen beim Vater oder der Mutter zu kämpfen. Mit dem Suchtverhalten gingen häufig ungünstige Lebensumstände einher. Dazu zählt etwa soziale Isolation und ein mangelhaftes Erziehungsverhalten.

Der Drogenbericht 2017 kann im Internet unter nachstehender Adresse gelesen werden:

Drogen- und Suchtbericht 2017 (publikationen-bundesregierung.de)

Autor*in: Werner Plaggemeier (langjähriger Herausgeber der Onlinedatenbank „Personalratspraxis“)