19.02.2018

Elternzeit: Elterngeld Plus offenbar immer beliebter

Wie das Bundespresseamt vor wenigen Wochen berichtete, hat sich die Zahl der Mütter und Väter, die das Elterngeld Plus nutzen, seit der Einführung der Familienleistung 2015 verdoppelt. Mit dem Elterngeld Plus können Eltern, die in Teilzeit arbeiten, das Elterngeld länger beziehen.

Elterngeld Plus

Elterngeld Plus hat vollen Erfolg

Mit dem Bemerken, dass das Elterngeld Plus ein voller Erfolg sei und es Eltern genau dann verlässlich und gut unterstützt,  wenn sie es am meisten brauchen, zieht Bundesfamilienministerin Barley eine positive  Bilanz. 28 Prozent der Eltern, die Elterngeld beantragten, haben sich im dritten Quartal 2017 für das Elterngeld Plus entschieden. Damit haben im Sommer 2017 doppelt so viele Eltern das Elterngeld Plus in Anspruch genommen, wie direkt nach der Einführung zum 1. Juli 2015.

Große Zufriedenheit

Am häufigsten genutzt wurde das Angebot in Thüringen. Dort haben sich 38,5 Prozent der Väter und Mütter, die Elterngeld beantragen, für die Plus-Variante entschieden. In Rheinland-Pfalz waren es 36,6 Prozent und in Bremen 34,2 Prozent. Die meisten Eltern, die das Elterngeld Plus nutzen, waren damit zufrieden: Mehr als drei Viertel

(77 Prozent) der befragten Nutzerinnen und Nutzer bewerten es als „gute Sache“, 19 Prozent sagen „teils, teils“ und nur 1 Prozent ist gänzlich unzufrieden („keine gute Sache“).

Auch mit ihrer wirtschaftlichen Lage waren viele Eltern, die die neuen Leistungen bezogen haben,  zufrieden. Rund ein Drittel bewerten ihre wirtschaftliche Lage während des Bezugs von Elterngeld Plus als „sehr gut“ (5 Prozent) oder „gut“ (28 Prozent), 43 Prozent sehen sie als „auskömmlich“.

Bessere Unterstützung und mehr Zeit mit den Kindern

Nehmen sie den Partnerschaftsbonus in Anspruch, empfindet die Hälfte der Nutzer ihre wirtschaftliche Lage als „gut“ oder „sehr gut“ (53 Prozent). Besonders wichtig: mehr Zeit mit den Kindern. Bei der Entscheidung für das Elterngeld Plus ist den Eltern besonders wichtig, mehr Zeit mit ihrem Kind verbringen zu können. Bei den Vätern spielte zudem eine große Rolle, dass sie sich mit dem Elterngeld Plus stärker an der Kinderbetreuung beteiligen und ihre Partnerin besser unterstützen können, als wenn es nur das Basiselterngeld gäbe.

Partnerschaftsbonus

Für den Partnerschaftsbonus haben sich die meisten Eltern entschieden, weil sie so nicht nur zusätzliche Zeit mit dem Kind haben, sondern sich Beruf und Kinderbetreuung auch partnerschaftlich aufteilen können. Das Elterngeld Plus führt auch dazu, dass Väter länger Elterngeld in Anspruch nehmen: 20 Prozent der Väter beziehen es mehr als drei Monate. Gleichwohl liegt die Bezugsdauer der Mütter mit 19,6 Monaten deutlich über derjenigen der Väter (8,2 Monate).

Die Statistik zeigt auch: Eltern, die Elterngeld Plus beziehen, sind häufiger erwerbstätig als während des Bezugs von Basiselterngeld. Allerdings gibt es hier Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 78 Prozent der Väter aber nur 32 Prozent der Mütter, die Elterngeld beziehen, sind erwerbstätig.

Autor*in: Werner Plaggemeier (langjähriger Herausgeber der Onlinedatenbank „Personalratspraxis“)