18.07.2018

Die duale Berufsausbildung in Deutschland ist gut

Die Bilanz bei der dualen Berufsausbildung ist insgesamt positiv. Das sagte der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) im Juni 2918 vor dem Bundestagsausschuss für Bildung. Gleichwohl bestünden große Herausforderungen, weil kleine Betriebe immer seltener Auszubildende fänden und der Trend zu höheren Schulabschlüssen weiter bestehe. Die Aktualität dieser Ausbildung werde auch durch deren Modernisierung deutlich. In den letzten zehn Jahren seien 126 Ausbildungsberufe neu geordnet worden.

Berufsausbildung

Herausforderungen im Fachkräftenachwuchs

Die duale Berufsausbildung werde zwar immer wieder infrage gestellt. Dabei sei die Bilanz insgesamt positiv. Darüber informierte der Deutsche Bundestag, als er über die Mitteilungen des Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Herr Professor Esser, im Juni 2018 vor dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung berichtete. Nach Auffassung Essers stünde das System aber vor großen Herausforderungen, da es gerade für Klein- und Kleinstbetriebe große Probleme gebe, Auszubildende zu finden. Die angebotenen Stellen in kleinen Betrieben blieben daher immer häufiger unbesetzt. Ferner gebe es grundsätzlich einen starken Trend zu höheren Schulabschlüssen mit anschließendem Studium. Dies stelle die Betriebe bei der Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses vor große Herausforderungen.

Viele unbesetzte Stellen

Insgesamt wies der Präsident des BIBB darauf hin, dass, nachdem die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge seit 2011 kontinuierlich gesunken war, 2017 mit 523.300 Ausbildungsverträgen erstmals wieder ein leichtes Plus von 0,6 Prozent bei den neu abgeschlossen Ausbildungsverträgen verzeichnet wurde. Gleichzeitig habe die Zahl der unbesetzten Stellen auf 48.900 Stellen zugenommen.

Ziel: Wettbewerbsstarke Berufsbildung

Der Präsident unterstrich, dass ein modernes und leistungsfähiges Berufsausbildungssystem von seiner Qualität und seinen Ausbildungsordnungen lebe. Seit 2008 seien insgesamt 126 Ausbildungsberufe neu geordnet und modernisiert worden, 2017 seien zwölf neue Ausbildungsberufe hinzugekommen, um den veränderten Qualifikationsanforderungen durch die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt nachzukommen. Die Fachkräftesicherung sei zentral für den Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Zukünftig würden im Besonderen höher qualifizierte berufliche Fachkräfte benötigt werden. In Deutschland sei der Fachkräfteengpass in vielen Branchen bereits Realität. Ziel müsse es daher sein, die Berufsbildung im zunehmenden Wettbewerb mit den Hochschulen um junge, leistungsbereite Nachwuchskräfte zu stärken, um alle Fachkräftepotenziale in Deutschland zu erschließen.

Autor*in: Werner Plaggemeier (langjähriger Herausgeber der Onlinedatenbank „Personalratspraxis“)