Ergonomie im Homeoffice: So gelingt sie
Auch im Homeoffice gelten die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes. Insbesondere sollen Beschäftigte Pausen nehmen. Und dies sollte auch entsprechend dokumentiert werden! Denn es ist zwar grundsätzlich günstig, flexibel zu pausieren. Doch vielfach führt dies dazu, dass Pausen ganz ausfallen. Deshalb sind allgemeine Pausenzeiten, in denen keine Erreichbarkeit erwartet wird, in der Praxis meist vorzuziehen. Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr zum Thema.
Wichtig, aber oft vernachlässigt: der Bildschirm
Viele Beschäftigte arbeiten im Homeoffice mit Notebooks. Dabei sollte der Bildschirm mindestens 15 Zoll groß sein. Um eine nicht zu starke Blickneigung nach unten zu erzeugen, ist ggf. ein eigener Bildschirm oder ein Notebookständer erforderlich.
PC-Bildschirme sollten eine Mindestgröße von 17 Zoll haben. Generell ist auf einen Sehabstand von 50 bis 80 Zentimetern zu achten. Die Zeichen auf dem Bildschirm sollten positiv (also schwarz auf hellem Hintergrund, Einstellung „Positivdarstellung“) erscheinen, da dies die Lesbarkeit verbessert und Störungen durch Reflexionen und Spiegelungen verringert.
Sofern die Beschäftigten am späteren Abend noch tätig sind, soll spätestens zwei Stunden vor Ende der Arbeit der Nachtmodus aktiviert werden, um negative Einflüsse auf den Schlaf zu reduzieren.
Warum Tastatur und Maus besser als ein Touchpad sind
Wenn mit Notebooks gearbeitet wird, soll dies nur kurz per Touchpad geschehen. Denn für längere Arbeitseinheiten ist der Umgang mit Tastatur, Maus und Headset ergonomisch günstiger, da separate Bedienelemente getrennt voneinander und flexibel auf der Arbeitsfläche genutzt werden können.
Die Tastatur wird in etwa zehn bis 15 Zentimetern Abstand von der Tischkante platziert. Dabei soll es möglich sein, die Handballen vor der Tastatur abzulegen, um die Schulter- und Nackenmuskulatur zu entspannen. Die Tastatur soll helle Tasten mit dunkler Beschriftung haben, da dunkle Tastaturen nach längerer Benutzungszeit unangenehm glänzen.
Beim Gebrauch der Maus soll die Schulter entspannt herabhängen können. Für die Online-Kommunikation sollte ein komfortables und zweckmäßiges Headset vorhanden sein.
Sechs Kriterien für einen ergonomisch guten Arbeitsstuhl
Kaum ein Ausstattungselement ist für die Ergonomie im Homeoffice so wichtig wie ein guter Arbeitsstuhl. Prüfen Sie nach den folgenden sechs Kriterien:
- Ist der Arbeitsstuhl mit fünf auf den Bodenbelag angepassten Rollen ausgestattet?
- Ist die Rückenlehne beweglich?
- Ist die Sitztiefe verstellbar?
- Ist die Sitzhöhe anpassbar, bis Oberschenkel und Unterschenkel 90 Grad bilden?
- Ist die Rückenlehne höhenverstellbar?
- Sind die Armlehnen höhenverstellbar?
Wie steht es um Arbeitstisch und Arbeitsfläche?
Fotografen oder Kameraleute, die das Thema „Homeoffice“ bebildern wollen, lieben es, die Beschäftigten im Homeoffice buchstäblich „am Küchentisch“ zu zeigen. Das ist natürlich ergonomisch völlig indiskutabel.
Ein guter, genügend großer Arbeitstisch ist Pflicht im Homeoffice. Die Arbeitsfläche soll mindestens 80 mal 60 Zentimeter messen. Optimal sind 160 mal 80 Zentimeter. Um die Arbeitsfläche zu vergrößern, können beigestellte Tische oder Fensterbänke ausreichend Ablageflächen schaffen.
Wichtig ist auch, dass der Tisch die richtige Höhe hat: Dies ist der Fall, wenn die Unterarme, die auf der Tischfläche aufliegen, mit den Oberarmen ganz natürlich einen rechten Winkel darstellen und dabei Schultern und Oberarme locker herabhängen können.
Wenn der Tisch nicht höhenverstellbar ist, muss die Höhe des Arbeitsstuhls anpassbar sein.
Kann man bequem und sicher sitzen?
Das Sitzen am Arbeitstisch darf keine Zwangshaltung erfordern. Vielmehr muss ausreichend Bewegungsfläche vorhanden sein, damit eine dynamische Sitzhaltung (also Bewegung beim Sitzen) möglich ist und unterschiedliche Körperhaltungen eingenommen werden können.